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Starke Zweifel an angeblicher Aufdecker-Story zur Nord-Stream-Sabotage

Der US-Journalist Seymour Hersh glaubt zu wissen, dass die USA hinter dem Anschlag stecken. Von prorussischen Kräften wird er dafür gefeiert, doch in der Geschichte wird nur eine fragwürdige anonyme Quelle zitiert

Foto: APA/AFP/DANISH DEFENCE/HANDOUT
Foto: APA/AFP/DANISH DEFENCE/HANDOUT

Wenn sich Autoren eines Textes nicht nur selbst als "weltweit führend" im Bereich des Investigativjournalismus bezeichnen, sondern sich auch zahlreiche Politiker und Kommentatorinnen an den Rändern des politischen Spektrums bei der Beschreibung der Person in Superlative stürzen, ist meist Vorsicht geboten. Als "legendär", "großartig" bis "unerreicht" wird Seymour Hersh dieser Tage auf Twitter gepriesen. Seine Recherche, so der Tenor vieler, sei eine "minutiös recherchierte Bombe". Es geht um die Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im vergangenen Jahr, bei der drei von vier Pipelines mutwillig zerstört wurden, wie eine Untersuchungskommission herausfand. Einen Schuldigen konnte die von Schweden geleitete Kommission bisher nicht definitiv ausmachen, wenngleich ein Sprengstoffanschlag als sicher gilt. Beweise für die Urheberschaft fehlen. Auch die deutschen Behörden ermitteln mit Nachdruck.