Krieg als Tugend?

25. Todestag von Ernst Jünger: Militärschriftsteller und Weltliterat

Jünger war einer der brillantesten und umstrittensten deutschen Schriftsteller. Eines seiner berühmtesten Werke, "Strahlungen", ist erstmals in einer textkritischen Edition zugänglich

Foto:  Imago / Sven Simon
Foto: Imago / Sven Simon

Veröffentlicht hat er an die hundert Bücher, drei seiner Werke aber verbindet man sofort mit seinem Namen: das Kriegstagebuch In Stahlgewittern, bis heute einer der wichtigsten Texte zum Ersten Weltkrieg, den 1939 erschienenen geschichtsmythischen Roman Auf den Marmorklippen, der als Werk des Widerstands gegen Hitler interpretiert wurde, und Strahlungen, 1949 erschienen, Jüngers Tagebuch aus den Jahren 1939 bis 1948, das vor allem seine Militärzeit im Zweiten Weltkrieg beschreibt. Stilistisch sind das Meisterwerke der deutschen Literatur und zugleich Problembücher, haftet ihnen doch eine bedenkliche Ästhetisierung und Moralisierung des Soldatentums an. Wie geht das alles zusammen? Ein Militärschriftsteller, Antidemokrat, gar als ideologischer Wegbereiter des Faschismus verrufen, und zugleich Weltliterat?