Wolfgang Sobotka (ÖVP) wurde bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrats als Präsident ebenso klar bestätigt wie die Zweite Präsidentin Doris Bures (SPÖ). Norbert Hofer kehrt nach zwei Jahren Pause ins Amt des Dritten Präsidenten zurück. Der FPÖ-Obmann setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen die Grünen-Kandidatin Eva Blimlinger klar durch.

Erste Kontroverse

Vor der Wahl der Nationalratspräsidenten warfen die Freiheitlichen den Grünen undemokratisches Verhalten vor. Weil die Grünen die ehemalige Rektorin Eva Blimlinger gegen Norbert Hofer (FPÖ) für das Amt der Dritten Nationalratspräsidentin aufstellten, warf der Freiheitliche Klubchef Herbert Kickl der Partei undemokratisches Verhalten vor: "Hinter diesem putzigen Mäntelchen der Öko-Partei steckt in Wahrheit eine knallharte, linkslinke Gesinnung die auch das Potenzial hat, in Richtung totalitäre Tendenzen zu kippen"

"Ja, Usancen sind wichtig", entgegnete Grünen-Chef Werner Kogler – aber angesichts der vielen "Einzelfälle" in der FPÖ und deren Nähe zu den Identitären sei es notwendig, "eine Alternative zu bieten", Blimlinger stehe im Gegensatz zu Hofer für Geschichtsbewusstsein.

Die Fraktionen hielten sich überwiegend an die Usance, die Kandidaten der drei stimmenstärksten Fraktionen zu wählen. Wolfgang Sobotka wurde mit fast 88 Prozent wiedergewählt, Doris Bures mit 142 Stimmen, Norbert Hofer kam auf 123 Stimmen.

DER STANDARD tickerte live von der laufenden Sitzung. (red)

Sobotka, Bures, Hofer: Abgeordnete wählten Nationalratspräsidium