Bei zwei Coronavirus-Verdachtsfällen in Österreich gab es am Mittwoch Entwarnung: Die Lehrerin des Wiener Gymnasiums im Bezirk Josefstadt wurde negativ getestet, wie der für Gesundheit zuständige Wiener Stadtrat Peter Hacker verkündete. Befürchtet worden war zuvor, dass sie sich bei einem Italienaufenthalt infiziert haben könnte. Die Schule war für Stunden abgeriegelt worden. Auch in Kärnten hatte der Tod einer italienischen Urlauberin im Tourismusort Bad Kleinkirchheim (Bezirk Spittal an der Drau) kurzfristig für Coronavirus-Alarm in Kärnten gesorgt. Die 56-Jährige aus dem Raum Udine war in der Nacht in einer Apartmentanlage gestorben. Am Mittwoch wurde auch hier Entwarnung gegeben: Die Frau starb nicht in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus beziehungsweise der darauf folgenden Covid-19-Erkrankung.

In der Bundeshauptstadt gibt es bis dato keinen bestätigten Fall. Mit Stand Mittwochfrüh seien 72 Verdachtsfälle mit negativem Ergebnis getestet worden, wie ein Sprecher des Krankenanstaltenverbundes (KAV) der APA mitteilte. Bei 15 Personen laufe die Abklärung.

Erste Kranke in Tirol

Schon am Dienstag wurden erste Fälle einer Infektion mit Sars-CoV-2 in Österreich bestätigt. Es handelt sich um ein in Tirol aufhältiges Paar aus der Gegend von Bergamo in Italien. Sie waren am Freitag mit dem Pkw nach Innsbruck gereist. Die beiden Infizierten müssen jedenfalls noch bis zum Wochenende in Quarantäne bleiben, sagte Günter Weiss, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin II, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Beide waren am Dienstag laut dem Mediziner wieder fieberfrei. Die Vorarlberger Coronavirus-Verdachtsfälle bestätigten sich indes nicht.

Weitere Neuigkeiten rund um den weltweiten Ausbruch des neuartigen Coronavirus, Auslöser der Atemwegserkrankung Covid-19:

In Wien tagt der Krisenstab im Innenministerium. Es sollen weitere Vorkehrungen getroffen werden.
Italien ist das in Europa am stärksten betroffene Land. In Deutschland sind in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zwei weitere Fälle aufgetreten. Ein Patient befindet sich in kritischem Zustand auf der Isolierstation eines Krankenhauses.
Mit der mutmaßlich ersten Infektion im brasilianischen São Paulo dürfte das Virus auch Südamerika erreicht haben. Bei einem Mann, der von einer Reise nach Norditalien zurückgekehrt ist, soll noch ein zweiter Test durchgeführt werden, bevor der Fall offiziell bestätigt wird.
In China sind mehr als 400 Neuinfektionen nachgewiesen worden, womit die Gesamtzahl infizierter Personen auf mehr als 78.000 gestiegen ist. Insgesamt sind der Erkrankung in China bisher mehr als 2.700 Menschen zum Opfer gefallen.
Außerhalb Chinas ist das Virus inzwischen in 40 Ländern aufgetreten, wie die WHO am Mittwoch meldete. Das am stärksten betroffene Land außerhalb Chinas ist Südkorea.
Das Virus verbreitet sich auch im Nahen und Mittleren Osten. Am stärksten betroffen sind der Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC warnte vor einer Ausbreitungsgefahr in den Vereinigten Staaten, wo bisher 53 Infektionen gemeldet wurden.
Die wirtschaftlichen Folgen des weltweiten Ausbruchs des Coronavirus hält der Präsident der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke, für "weit krasser, als die meisten vermuten". Viele in China tätige mittelständische Unternehmen treiben ihm zufolge bereits auf den Bankrott zu.

In diesem Liveticker bündeln wir alle relevanten Ereignisse des Mittwochs. (red, 26.2.2020)

Italienerin in Kärnten nicht an Covid-19 gestorben