Das Wichtigste in Kürze:

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verteidigt in der Ö1-Sendereihe "Im Journal zu Gast" die Corona-Maßnahmen der Regierung. Ende April werde die Lage neu bewertet, etwa auch in Bezug auf Schulöffnungen. Außerdem verkündete Kurz: Staatshilfe für die AUA, die ja zur deutschen Lufthansa Group gehört, wird es nur geben, wenn Österreich daraus einen Vorteil ziehen kann. Das Ziel sei die Sicherung von Arbeitsplätzen und des Standortes. Kolportiert wurden zuletzt viele Summen, die die AUA heuer vom Staat benötigen könnte, etwa mindestens 750 Millionen Euro.
In einem offenen Brief, adressiert an die "Österreicherinnen und Österreicher", erklärte Kurz am Karsamstag, das Coronavirus würde "uns noch Monate begleiten". Er appellierte, über die Feiertage niemanden zu treffen. Das sei "schmerzhaft", so Kurz, aber: "Wir wollen nächstes Jahr zu Ostern gemeinsam zurückblicken und sagen können: Gut, dass wir das Corona-Virus besiegt haben."
Die Regierung startet am Dienstag einen Testschwerpunkt in Altersheimen. Schrittweise würden Mitarbeiter und Bewohner untersucht, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) an.
In den USA sind mehr als 20.000 Menschen am Coronavirus gestorben. Die Vereinigten Staaten haben somit Italien als Land mit den meisten Todesfällen überholt.
Die ÖBB schicken bis zu 10.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Zahl ist allerdings eine Schätzung. Bisher sei man noch weit davon entfernt.
Die Orte im Tiroler Paznauntal sowie St. Anton am Arlberg bleiben wegen des Coronavirus bis zum 26. April komplett isoliert. Die entsprechenden Verordnungen sind verlängert worden. Der Grund dafür seien flächendeckende Testungen, wonach bis zu 19 Prozent der in diesen Gemeinden Lebenden mit dem Virus infiziert sind. Eine Entscheidung über die ebenfalls noch bis zum 13. April geltende Quarantäne über Sölden werde in den kommenden Tagen fallen, hieß es.
Am Freitag präsentierten Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sowie Günther Ogris und Christoph Hofinger vom Sora-Institut die Ergebnisse der Corona-Prävalenz-Studie: Demnach beträgt die Prävalenz 0,33 Prozent, hochgerechnet auf die Bevölkerung seien 28.500 Personen infiziert. Das Konfidenzintervall liegt allerdings zwischen 10.200 und 67.400 – das ist das Spektrum, in dem sich die reale Zahl der Infizierten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit bewegt. An der Studie hatte es bereits zuvor Kritik gegeben.
Die wichtigste Corona-Regel lautet: Bleiben Sie so weit wie möglich zu Hause, schränken Sie Ihre Sozialkontakte ein. Einkaufen, um die Grundversorgung zu gewährleisten, ist gestattet, der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur allein oder mit Personen aus einem gemeinsamen Haushalt. Halten Sie die Abstandsregel von mindestens einem Meter ein.

Weitere Informationen

Die Ages beantwortet Fragen rund um das Coronavirus unter der Nummer 0800 555 621. Sollten Sie Symptome aufweisen, rufen Sie bei der landesweit gültigen Gesundheitshotline 1450 an.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Coronavirus

Die aktuellen Zahlen zum Coronavirus

Aktuelle Covid-19-Situation in Österreich (Ages)

Bestätigte Fälle und Testungen in Österreich (Gesundheitsministerium)

Hinweise zur Situation und Verhaltensregeln in mehreren Fremdsprachen (Integrationsfonds)

(red, 11.4.2020)

Kanzler Kurz: "Feiern sie Ostern nur mit Menschen, mit denen Sie zusammenleben"