Das Wichtigste in Kürze:

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) fordert ein temporäres Aussetzen des EU-Beihilfenrechts, um Staatshilfen an Unternehmen auch ohne Genehmigung der EU ausgeben zu können. Die EU-Kommission verteidigte das Beihilfenrecht als "Grundstein des Binnenmarktes", der für faire Wettbewerbsbedingungen sorge. Dies bleibe auch während und nach der Corona-Krise von "fundamentaler Wichtigkeit", so eine Sprecherin am Montag.
Inmitten der Coronavirus-Pandemie ist der Erdölpreis an der New Yorker Börse erstmals in seiner Geschichte ins Negative gerutscht. Der Preis der US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai durchbrach am Montag einen Negativrekord nach dem anderen und sank schließlich unter Null.
Mit Stand Freitag lagen 63.189 genehmigungsfähige Anträge auf Kurzarbeit für 871.039 Jobs vor, teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Montag mit. Dazu kommen noch über 15.000 Anträge, bei denen Informationen fehlen und die erst vom AMS nachbearbeitet werden müssen.
Am Montag um 12 Uhr begann die zweite Phase des Härtefallfonds für Selbstständige. Nun stehen pro Antragsteller bis zu 2.000 Euro drei Monate lang zur Verfügung, also insgesamt bis zu 6.000 Euro. Die Förderung kann auf der Website der Wirtschaftskammer beantragt werden. Bei der für die Abwicklung zuständigen Wirtschaftskammer sind bis dahin 144.000 Anträge eingereicht worden. Das Finanzministerium hat eine eigene Hotline für diesbezügliche Fragen eingerichtet. In der Phase zwei fallen Verdienstober- und -untergrenzen weg. Auch Nebenverdienste sind kein Ausschlussgrund mehr.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach in einem CNN-Interview über die österreichische Strategie zur Eindämmung des Coronavirus. Er stellte in Aussicht, dass es eine maximale Anzahl von Personen geben könnte, mit denen ein Treffen möglich ist. Auch in Lokalen sollen Distanzmaßnahmen eingeführt werden. Das Personal solle etwa Schutzmasken tragen, ein ausreichender Abstand werde ebenfalls nötig sein, sagte Kurz. Restaurants sollen ab Mitte Mai auch abends geöffnet sein, berichtet das Gastromagazin "Falstaff".
Die Mitglieder der Bundesregierung werden als "Zeichen des Zusammenhalts" jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation spenden. Das gaben Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Kogler am Montag bekannt. Details sollen in den kommenden Tagen geklärt werden.
Die Übernachtungen sind im März in Wien um 72,5 Prozent zurückgegangen. Für das erste Quartal 2020 bedeutet das ein Minus von 23 Prozent. Wie sich der Tourismus weiter entwickeln wird, hängt stark davon ab, wann erste Grenzen wieder geöffnet werden können.
Das Gesundheitsministerium reagiert zurückhaltend auf den Vorstoß von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die Grenzen für deutsche Sommerurlauber zu öffnen. In einem Interview mit der "Presse am Sonntag" (Abo) sagte Köstinger, dass es die Möglichkeit einer bilateralen Einigung mit bestimmten Ländern geben könne, wenn diese "auf einem guten Weg sind". Als Beispiel nannte sie Deutschland. Das Gesundheitsministerium will eine solche Entscheidung jedenfalls nach medizinischen Kriterien fällen. Aus dem Außenministerium hieß es auf STANDARD-Anfrage, dass die Öffnung der Grenzen nicht im Alleingang in Österreich, sondern in enger Abstimmung mit den Nachbarländern entschieden werde. Klar sei aber, dass die Reisefreiheit noch eine Zeitlang eingeschränkt bleiben werde. Die Regierung in Deutschland reagierte auf den Vorschlag jedenfalls verhalten, es gebe noch keine Gründe die Situation zu verändern.
Die wichtigste Corona-Regel lautet: Bleiben Sie so weit wie möglich zu Hause, schränken Sie Ihre Sozialkontakte ein. Einkaufen, um die Grundversorgung zu gewährleisten, ist gestattet, der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur allein oder mit Personen aus einem gemeinsamen Haushalt. Halten Sie die Abstandsregel von mindestens einem Meter ein. (red, 20.4.2020)

Weitere Informationen

Die Ages beantwortet Fragen rund um das Coronavirus unter der Nummer 0800 555 621. Sollten Sie Symptome aufweisen, rufen Sie bei der landesweit gültigen Gesundheitshotline 1450 an.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Coronavirus

Die aktuellen Zahlen zum Coronavirus

Aktuelle Covid-19-Situation in Österreich (Ages)

Bestätigte Fälle und Testungen in Österreich (Gesundheitsministerium)

Hinweise zur Situation und Verhaltensregeln in mehreren Fremdsprachen (Integrationsfonds)

Größter Absturz beim Ölpreis in der Geschichte, negativer Handelspreis in New York