Das Wichtigste in Kürze

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und der Virologe Christian Drosten (Charité Berlin) zeigten sich bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien überzeugt, dass eine zweite Corona-Welle und ein zweiter Lockdown verhindert werden können. Beide befürchten jedoch ein nachlassendes Risikobewusstsein der Bevölkerung. Anschober betonte, dass ein funktionierendes Contact-Tracing wichtig bleibe und, wenn nötig, ein weiteres Mal die Notbremse gezogen werde.
Für das Schulsystem sollen Lehren aus der Zeit des Corona-Lockdowns gezogen werden: Mit einem "Achtpunkteplan" will die Bundesregierung die Digitalisierung des Unterrichts vorantreiben. Unter anderem sollen Klassenbuch und Notenverwaltung nächstes Schuljahr digital ablaufen, erklärte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch.
In Indien ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus sprunghaft um 2.000 auf fast 12.000 gestiegen. Allein die Hauptstadt Neu-Delhi verzeichnete am Mittwoch einen Rekordanstieg um 400 Todesfälle.
In Brasilien wurden zuletzt innerhalb von 24 Stunden fast 35.000 Neuinfektionen registriert. Mehr als 923.000 Menschen haben sich bereits angesteckt. Die Zahl der Toten liegt nach offiziellen Angaben bei mehr als 45.000.
Zum Abschluss der zweitägigen Regierungsklausur verkündete Türkis-Grün am Dienstag ein neues Corona-Maßnahmenpaket im Volumen von rund 19 Milliarden Euro. Etwas mehr als zwei Milliarden davon sollen in den Klimaschutz fließen.
Am Dienstag um Mitternacht fielen die vor rund drei Monaten verhängten Einreisebeschränkungen für Ankommende aus fast allen EU-Ländern. Österreicherinnen und Österreicher können damit wieder auflagenfrei in 31 europäische Lände reisen, darunter die Urlaubsländer Italien, Kroatien und Griechenland.
Die effektive Reproduktionszahl des Coronavirus in Österreich liegt aktuell bei 0,96. Die Reproduktionszahl ist eine Schätzung der durchschnittlichen Zahl der Fälle, die von einer infizierten Person ausgehen. Liegt die Zahl über 1,0, nimmt die Zahl der Infektionen kontinuierlich zu, liegt sie darunter, geht die Zahl der Infektionen zurück.
Britische Wissenschafter haben nach eigener Einschätzung einen Durchbruch bei der Behandlung von Covid-19-Patienten erzielt. In einer Studie mit rund 2.100 Patienten wurden mit dem kostengünstigen entzündungshemmenden Glucocorticoid Dexamethason positive Ergebnisse erzielt. Dexamethason sei das einzige Medikament, von dem bisher gezeigt wurde, dass es die Sterblichkeit senke. Die Studie ist allerdings noch nicht veröffentlicht und wurde auch noch nicht von anderen Experten begutachtet.
In China wächst die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Insgesamt haben sich seit vergangenem Donnerstag 106 Menschen mit dem Virus infiziert. Aus Sorge schließt die Regierung wieder alle Schulen in Peking, auch die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt. Die Pekinger müssen auf nicht notwendige Reisen verzichten, teilte die Stadtverwaltung mit. (red, 17.6.2020)

Virologe Drosten und Anschober: "Können zweite Welle bestimmt verhindern"