London – Zum Präsidentenwahlkampf in den USA schreibt "The Independent" (London) am Samstag:

"Schwarze Amerikaner haben in den vergangenen Jahren beim Militär und in der Politik schon die oberen Ränge erreicht. Aber das Präsidentenamt wäre noch etwas anderes. Wenn Barack Obama Präsident wird, ist die letzte Festung gestürmt. Es wird nicht bedeuten, dass viele schwarze Amerikaner nicht weiterhin schwere Zeiten erleben werden oder dass sich die Diskriminierung über Nacht in alle Winde verstreut. Aber die psychologische Bedeutung für die Vereinigten Staaten und die anregende Botschaft, die ein Obama-Sieg in die ganze Welt senden würde, sollten nicht unterschätzt werden."

"de Volkskrant" (Amsterdam):

"Obama hat seine Nominierung auch seiner Opposition gegen den Irak-Krieg zu verdanken. Immer noch will er die amerikanischen Truppen in absehbarer Zeit zurückziehen. Doch zugleich hat er den relativen Erfolg der verstärkten Militäroperationen gewürdigt. Er unterstützt vollkommen die Mission in Afghanistan. Und er erweckt im Allgemeinen keineswegs den Eindruck, strategische amerikanische Interessen in die Waagschale legen zu wollen.

Dennoch weist alles darauf hin, dass die Diplomatie für ihn eine beträchtlich größere Rolle spielt als für den noch amtierenden Präsidenten und dass er sie mit weit mehr Geschick betreiben würde. Und was auch zählt: Mit Obama im Weißen Haus würde Amerika der Welt in jeder Beziehung ein völlig anderes Gesicht zeigen als mit dem allseits geschmähten Bush oder dem zwar respektablen, aber doch eingerosteten Veteranen McCain." (APA/dpa)