Auf dem Roten Planeten wurden große Methanausbrüche beobachtet.

Bild: ESA/ESOC

Washington - Nein, beim Gasstreit oder der europäischen Erdgasversorgung werden diese Methanfunde auch nicht weiterhelfen. Sehr bemerkenswert sind sie allemal: Nasa-Forscher haben auf unserem Nachbarplaneten Mars nämlich im Laufe der vergangenen Jahre erhebliche Vorkommen dieses Gases entdeckt, wie sie in der neuen Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins Science (online) berichten. Und sie geben damit den Spekulationen über Leben auf dem Roten Planeten neuen Auftrieb.

Bakterien oder Geochemie?

Bei uns auf der Erde gehen nämlich 90 Prozent des atmosphärischen Methans unter anderem auf Bakterien zurück. Die übrigen zehn Prozent stammen aus geochemischen Quellen. Das Methan auf dem Mars könne prinzipiell aus beiden Sorten dieser Quellen stammen, schreiben die Wissenschafter um Michael Mumma vom Nasa Goddard Space Flight Center.

Aufgefallen waren die Gaskonzentrationen das erste Mal im Jahr 2003, als es im Mars-Sommer auf der Nordhalbkugel zu richtigen Methanausbrüchen kam. Ein ganz ähnliches Schauspiel zeigte sich im Mars-Frühling 2006. Das Gas kam dabei vermutlich in riesigen Fahnen vor und schien aus separaten Quellen zu strömen. Eine Gaswolke habe etwa 19.000 Tonnen Methan enthalten. Zum Vergleich: Auf der Erde werden jährlich 500 Millionen Tonnen davon emittiert. (Klaus Taschwer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16. Jänner 2009)