Aggressionsobjekt und Identifikationsfigur: Dr. Paul Weston, Psychotherapeut aus "In Treatment", ORF 2.

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Die Ähnlichkeit mit den Guldenburgs sei ihm schon "auch aufgefallen", bemerkte Schauspieler Peter Kremer über Geld.Macht.Liebe. Das beruhigt. Denn falls Kremer das nicht bemerkt hätte, bräuchte der gute Mann mindestens eine Brille.

In zehn Folgen über die stinkreiche deutsche Bankenfamilie Rheinberg huldigen ORF und ARD ab Montag den legendären Bierbrauern. Vorweg: Die Kopie ist weit schwächer als das Original.

"In Treatment"

Serienjunkies sind ohnehin eindeutig besser mit dem Fernsehpsychologen Paul (Gabriel Byrne) bedient, ebenfalls ab Montag 0.00, ORF 2. Das Konzept von "In Treatment" ist genial. Nach Wochentagen kommen die Patienten zu Paul: Montags kommt Laura mit Ehesorgen, dienstags der Kriegstraumatiker Alex, mittwochs die pubertierende Sophie, donnerstags streiten Jake und Amy. Freitag verarbeitet Paul die Woche bei Therapeutin Gina (Dianne Wiest).

48 Folgen drehte HBO vom faszinierenden Kammerspiel, in dem Byrne es schafft, Aggressionsobjekt und Identifikationsfigur für Patienten und Zuschauer zu sein. Der ORF zeigt das zwar spätnachts, aber immerhin mit den Wochentagen authentisch. Nicht versäumen! (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 6.7.2009)