Clippy sollte Office-Usern helfen, Siri wird es sich am iPhone bequem machen

Grafik: Microsoft

Microsofts Office-Helfer Clippy hat Computer-Nutzer über Jahre genervt, bis er seine Wichtigmacherei aufgeben mussten. Das US-Militär ist vom Scheitern der frühen virtuellen Assistenten aber offenbar nicht beeindruckt und hat 150 Millionen US-Dollar in die Entwicklung eines eigenen digitalen Helfers gepumpt, berichtet New Scientist.

CALO für Militär und Privatuser

Mit der Entwicklung wurde die US Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) beauftragt. Eigentlich sollte der "Cognitive Assistant that Learns and Organizes" nur beim US-Militär in der Verwaltung eingesetzt werden. Nun soll CALO aber auch privaten Usern zur Hand gehen.

Lernfähig

An der Entwicklung von CALO, die 2003 begonnen habe und in dieser Woche abgeschlossen werde, seien über 60 Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt gewesen. Es handle sich dabei um das größte, nicht geheime Projekt zur Entwicklung künstlicher Intelligenz. CALO könne automatisch E-Mails sortieren, priorisieren und zusammenfassen, Meetings ansetzen und Unterlagen vorbereiten. Dabei soll der virtuelle Assistent selbständig lernen.

Themenübergreifendes Lernen

Damit Nutzer CALO nicht erst anhand von hunderten E-Mails in jedem Schritt instruieren müssen, soll der virtuelle Assistent Kenntnisse aus anderen Bereichen übernehmen können. Wenn ein Mitarbeiter etwa immer E-Mails von seinem Chef als wichtig markiert, kann CALO dieses "Wissen" nutzen, um auch Meetings danach einzuteilen.

Siri fürs iPhone

Aus dem CALO-Projekt entstand unter anderem der virtuelle Assistent namens Siri, der in den kommenden Monaten als Anwendung auf dem iPhone zur Verfügung stehen soll. Siri soll Nutzern dabei helfen beispielsweise ein gutes Restaurant zu finden und dort einen Tisch zu reservieren, ein Taxi zu rufen oder Kinokarten zu bestellen. User sollen Siri einfach ansagen können, wonach sie suchen.

Medizinischer Rat

Ein weiterer CALO-Abkömmling ist Social Kinetics, mit dem Nutzer ihre Kontakte nach den Kriterien Beziehung und Fachwissen ordnen können. Die Anwendung werde bereits beim Militär eingesetzt, unter anderem um nachverfolgen zu können, wie Informationen weitergegeben werden. Die Consumer-Version sei auf medizinische Themen spezialisiert, um Personen mit Experten und Informationen zu verbinden. (red)