Wien - Die Errichtung der geplanten Standseilbahn auf dem Gelände des derzeit entstehenden Wiener Hauptbahnhofs dürfte 50 Mio. Euro kosten, hat ÖBB-Gesamtprojektleiter Karl-Johann Hartig der "Wiener Zeitung" nach dem Vorliegen der Kostenstudie bestätigt: "Wir rechnen jetzt mit rund 50 Millionen Euro." Der Cable-Liner oder auch People-Mover soll nach Vorstellungen der Planer den Südtiroler Platz via neuem Bahnhofsgebäude mit dem angrenzenden Büroviertel verbinden.

Kostenrahmen war bisher maximal 40 Millionen

Als inoffiziellen Kostenrahmen waren bisher maximal 40 Mio. Euro kolportiert worden. Entsprechend hätten sich nun die Realisierungschancen verschlechtert: "Jetzt wird man sich zusammensetzen müssen und reden, ob man das finanziert", so Hartig. Bis zum Herbst müsse jedenfalls die Entscheidung fallen.

Projektleiter: Die Chancen schrumpfen

Auch der städtische Projektleiter Eduard Winter zeigt sich zurückhaltend: "Die Chancen schrumpfen jetzt, das ist klar." Im Infrastrukturministerium nennt man die Kostenschätzung sehr realistisch. Deshalb werde sie in die Evaluierung des Projekts einfließen.

Stadt schiebt Entscheidung auf ÖBB und Immorent

SP-Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker hatte jüngst im Interview mit dem "Kurier" eine nicht näher bezifferte Kostensteigerung des Projekts bestätigt: "Jetzt müssen ÖBB und Immorent entscheiden." Die Stadt habe sich stets nur unter der Prämisse des Kostenrahmens für das Projekt ausgesprochen, hieß es am Mittwoch aus dem Schicker-Büro.

Häupl war 2009 noch eindeutig für Cable-Liner

Mitte 2009 hatte Bürgermeister Michael Häupl noch klargestellt: "Der Cable-Liner wird kommen." Es handle sich bei der Cable-Liner-Variante um eine "moderne, zukunftsorientierte Verkehrsverbindung", die natürlich viel Geld koste. Wien werde aber mitzahlen, hatte Häupl im Juni 2009 eine finanzielle Beteiligung der Stadt in Aussicht gestellt.(APA)