UPC-Führungsspitze Thomas Hintze und Gerald Schwanzer bei der Demonstration - Theoretisch wären ohne bauliche Maßnahmen 5 Gbit/s möglich, bei einem Test am Dienstag in Wien wurde eine Geschwindigkeit von 1,3 Gbit/s erreicht. Derzeit könnten rund 97 Prozent des HFC-Gebietes von UPC mit bis zu 100 Mbit/s versorgt werden, so Hintze. Erst durch den kombinierten Einsatz von Glasfaser- und Koxialkabel (HFC) seien "hochqualitative Multimedia-Dienste" möglich.

Foto: UPC

„Wo wir sind, braucht es keine DSL-Anbieter oder mobiles Internet", meinte Thomas Hintze, Chef des TV- und Internetanbieters UPC, am Dienstag vor Journalisten in Wien. Als Beleg demonstrierte er, dass in seinem Netz nun Datenübertragungen von 1, 3 Gbit/s möglich ist. „Mit dieser Geschwindigkeit läßt sich beispielsweise ein HD-Film in weniger als zwei Minuten herunterladen." Damit haben wir eine "Schallmauer durchbrochen". Vorerst allerdings nur im Testbetrieb, kommerzielle Angebote seien noch nicht Reichweite.

Analoge Frequenzen

Dafür müssten nämlich u.a. einige analoge TV-Frequenzen eingestellt werden, so Hintze. Dies wird erst in „3 bis 5 Jahren" möglich sein, da derzeit zahlreiche UPC-Kunden weiterhin analoges TV nutzen.
Derzeit bietet der Provider Geschwindigkeiten von „bis zu 100 Mbit/s" an. Bestandkunden versprach Hintze ein Geschwindigkeits-Upgrade „im Herbst". 

Kündigungen und „Servicegebühr"

Mit höheren Internet-Geschwindigkeiten will das Unternehmen vor allem den Angeboten der Mobilfunker Paroli bieten, die für Umsatzeinbrüche bei UPC sorgen. Der Umsatz in Österreich ging 2010 im Vergleich zum Jahr davor um 2,6 Prozent auf rund 338 Mio. Euro zurück. Im Jahr 2007 beliefen sich die Erlöse noch auf 367 Mio. Euro. Auch die Anzahl der Kunden war rückläufig: Im zweiten Quartal 2011 waren es 692.000, nach 710.000 in der Vorjahresperiode.

Preiskampf

Der harte Preiskampf sei auch Schuld an vergangenen Kündigungen und der Einführung der jährlichen „Servicegebühr", so Hintze. Bei letzterer sei man „der Telekom/A1 gefolgt". Zur Telekom-Affäre meinte er, dass sich der Staat nun aus dem Unternehmen zurückziehen sollte. Dann würde es viele der aktuellen Probleme nicht geben.

Kein Interesse an heimischem Mobilfunker

Große Expansionspläne sind derzeit bei UPC aber nicht in der Schublade: Ein heimischer Mobilfunker passe nicht zum "Business-Model", erklärte der UPC-Österreich-Chef. Mit dem UPC-Kabelnetz erreiche man derzeit rund 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Deswegen wäre "die Akquisition eines Mobilfunkers unlogisch".

Verhandlungen mit Sky

Zusätzlich kündigte Hintze den Ausbau seines Video on Demand-Angebotes an. „Ab September" wird das Angebot mit „RedBull on Demand" und aktuellen US-Serien erweitert.

Auch laufen Verhandlungen mit dem Pay-TV Sender Sky. „Es wird nicht mehr lange dauern", so Hintze.

Kino.to

Im Mai dieses Jahres wurde UPC gerichtlich gezwungen, das Filmportal kino.to zu sperren und den Zugang zur Seite zu unterbinden. Die Klage wurde von heimischen Filmproduzenten und dem Verein für Antipiraterie (VAP) eingereicht. Laut Hintze läuft das Verfahren noch. Auch gibt er sich überzeugt, dass die Filmindustrie derartige Probleme nicht lösen kann. (sum)