Bild nicht mehr verfügbar.

Das russische Forschungsteam posiert nahe der Wostok-Station in der Antarktis (Foto vom 5. Februar).

Foto: Arctic and Antarctic Research Institute Press Service/AP/dapd

Moskau/London - Der Durchbruch zu einem seit 500.000 Jahren unberührten See tief unter dem Eis der Antarktis ist nun gelungen. Nach mehr als 30 Jahren Bohrarbeiten durch fast vier Kilometer dickes Eis seien russische Forscher zum Wostok-See in der Antarktis vorgedrungen, teilte das Ministerium für Naturressourcen am Mittwoch mit. Die Zeitschrift "Nature" bestätigte den Durchbruch.

Moskauer Medien schreiben vom "größten Durchbruch in der Antarktis-Forschung seit 100 Jahren". Im See könnten Bakterien existieren.

Bereits in den 1970er Jahren hatte man mit den Forschungsbohrungen unter der damals noch sowjetischen Polarstation begonnen. Erst 1996 entdeckte ein russisch-britisches Team den See. International ist die russische Mission umstritten. Forscher fürchten, dass das Ökosystem des größten unterirdischen Sees der Antarktis verschmutzt wird, da Kerosin und Frostschutzmittel zum Bohren verwendet wurden. Expeditionsleiter Waleri Lukin wies das zurück. Die Technologie sei bei ähnlichen Missionen in Grönland erprobt worden. (APA/red, tasch, DER STANDARD, Printausgabe, 9.2.2012)