Journey ist für PS3 erschienen

Foto: thatgamecompany
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Zwischen Shootern, Rennspielen und Rollenspielen ist das Platz recht knapp für Videospielerlebnisse abseits des Mainstreams. Vor allem auf Konsolen kann man die kreativen Perlen fast schon an zwei Händen abzählen. In der Vergangenheit hervorgetan hat sich wiederholt die kleine Schmiede thatgamecompany. Nach "Flow" und "Flower" steht mit "Journey" ihr bislang größtes Projekt am Start. Abermals werfen sie die Spieler in eine wortlos erzählte Abenteuerreise, in der visuelle Effekte, Musik und fließende Bewegungen zu einem emotionalen Erlebnis verschmolzen werden. Die Kritiker feiern das für PS3 erschienene Werk als wahr gewordene Videospielkunst.

In der Ferne

Die Spielfigur erwacht in rote Roben gekleidet in einer weitläufigen Wüstenlandschaft. Das Ziel der Reise: ein gewaltiges Gebirgsmassiv am fernen Horizont, aus dem eine helle Lichtsäule emporragt. Der Spieler kann sich laufend, gleitend und fliegend fortbewegen. "Journey ist eine visuelle Wucht, dank der bemerkenswerten Sand-Simulation und der exzellenten Animationen", schreibt Game Informer. "Für ein Spiel, das sich rund um karge Wüstenlandschaften dreht, fühlt sich alles mehr wie ein weiter Ozean an. Die grafische Schönheit wird von einem ebenso atemberaubenden Soundtrack begleitet, der auf die Aktionen reagiert und sich fließend ändert." Dabei stößt er auf die monumentalen Bauwerke und die mystische Geschichte einer antiken Zivilisation. Wie bereits in "Flower" gilt es auch hier keine vorabdefinierten Missionsziele zu erfüllen - stattdessen steht die eigentliche, individuelle Spielerfahrung im Vordergrund.

Einander über den Weg laufen

"Journeys interaktive und aurale Elemente arbeiten zusammen, anstatt einander im Weg zu stehen. Das ist interaktive Kunst.", lobt Destructoid. Erstmals hat das Studio eine Online-Komponente integriert. So steht es dem Spieler offen, ob er die Welt allein oder gemeinsam mit anderen erkunden will. Sollte er sich für Letzteres entscheiden, kommt es Laufe des Abenteuers immer wieder zu Zufallsbegegnungen mit anderen. Allerdings wird dem Spieler dabei weder der Name seines Gegenübers mitgeteilt, noch stehen ihm Kommunikationswege wie Texte oder Gesten zur Verfügung - die Verbindung besteht einzig und allein über die gemeinsame Erfahrung. Nun steht es beiden Spielern offen, ob sie ihren Weg getrennt fortsetzen möchten oder sie den lauernden Gefahren zu zweit gegenübertreten. "Journey feiert die Wehmut des Lebens, es erschreckt einen mit dem Unerwarteten und entwaffnet einen auf berauschende, unvergessliche Weise", meint IGN. Es sei zwar nur ein kurzes Erlebnis, doch "die Stunden, die Journey zur Komplettierung braucht, erzeugen Erinnerungen, die jahrelang in Erinnerung bleiben werden." (zw, derStandard.at, 13.3.2012)