Apple im David-Fincher-Film "The Girl with the Dragon Tattoo".

Foto: derstandard.at, Screenshot

Achten Sie auch darauf, von welchen Herstellern die Laptops und Handys in Ihrer Lieblingsserie stammen? Dann haben Sie vielleicht in letzter Zeit einen Anstieg von Apple-Geräten in US-Produktionen festgestellt. Im vergangenen Jahr blitzte das Apfel-Logo in 40 Prozent der Top-Filme am US-Markt auf, berichtet Bloomberg Businessweek. Und das in einer Zeit, in der klassische Werbung zunehmend verblasst. 

Keine Ausgaben für Apple

Apple hatte bei der Ausstattung der Filmcrews keinerlei Ausgaben. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen zahle man nie etwas dafür, dass die eigenen Geräte in Filmproduktionen landen, erklärt der iPhone-Hersteller. Laut einer Rechnung von Marktforscher Nielsen kamen im Jahr 2011 die Apple-Geräte 891-mal vor, gegenüber 613 Auftritten im Jahr 2009. Grundsätzlich ist ein Trend zu iPhone und Co. vor der Kamera zu beobachten. 

Abgelegte Testgeräte

In den 1990ern war es um die Ausstattung von SchauspielerInnen nicht so gut bestellt. Filmemacher mussten auf abgelegte Testgeräte der Presse warten. Der ehemalige Apple-Marketingchef Jon Holtzman sorgte dann mit erfolgreichem Lobbying dafür, dass Product Placement einen höheren Stellenwert bekam. So gelangten die neuesten Modelle an die Filmsets von Hollywood. 

Werbespots

Im 1996 erschienenen Kinohit "Mission: Impossible" sitzt gegen Ende des Films ein Darsteller an einem Apple Powerbook. Daraus folgten Werbespots für den Film und Apple, mit denen der Konzern etwa eine halbe Million US-Dollar an Produktionskosten einsparen konnte, so Holtzman. Und dass Tom Cruise darin vorkam, war auch kein Nachteil.

Wertvolle Deals

Heutzutage stehen solche Deals an der Tagesordnung, und Apple mischt natürlich mit. Im letzten "Mission: Impossible" waren iPhones, iPads und iMacs insgesamt acht Minuten auf der Leinwand zu sehen. Eric Smallwood, SVP von Front Row Marketing Services, schätzt den Werbewert auf etwa 23 Millionen US-Dollar. 

Dem Image entsprechend

HP hat für Product Placement ein Jahresbudget von 100.000 US-Dollar. Da viele Behörden in den USA HP-Produkte verwenden, landen die Geräte unter anderem auf Filmsets der "CSI"-Krimireihe. Apple hat eher ein Non-Government-Image, was die Geräte in Produktionen wie "Modern Family" bringt, wo das iPad bei seinem Marktstart 2010 vorkam. Microsoft hingegen platziert seine Produkte in der US-Serie "Hawai Five-O" und legt dafür auch eine Menge Geld auf den Tisch. Mit einem iPhone ist dort nur der Chef der Einheit zu sehen.

 

Quid pro quo

Während Apple also nie dafür bezahlen würde, seine Produkte in Filmen und Serien zu sehen, ist man sehr großzügig dabei, unzählige iPads und iPhones an Filmemacher auszuteilen. Werbung für lau also. (ez, derStandard.at, 11.5.2012)