Patienten mit Durchblutungsstörungen an den Beinen werden in Deutschland vielfach von interventionellen Radiologen behandelt, die verengte Beinarterien aufdehnen oder sogar wiedereröffnen können. Ein deutschlandweites Register zur Qualitätssicherung belegt jetzt, dass die Erfolgsraten dieser Prozedur hoch und die Komplikationen ausgesprochen gering sind.

Die „Schaufenster-Krankheit", im Fachjargon periphere arterielle Verschlusskrankheit oder kurz PAVK genannt, ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Industrienationen. Je nach Erfassungsmethode liegt bei fünf bis über 15 Prozent der Menschen über 70 Jahren eine PAVK vor. Typisch für diese Erkrankung ist, dass die Patienten nach einer gewissen Zeit Schmerzen beim Gehen haben. Sie müssen dann anhalten und kurz warten, bevor sie weiter gehen können. Dieses sehr charakteristische Muster hat zu dem Namen „Schaufenster-Krankheit" geführt.

Aufdehnung mit Ballonkatheter

Sind die Beschwerden so ausgeprägt, dass sie mit Gehtraining alleine nicht in den Griff zu bekommen sind, wird den Patienten entweder vom Chirurgen ein Bypass angelegt, oder aber die betreffenden Gefäße werden vom interventionellen Radiologen mit Hilfe eines Ballonkatheters aufgedehnt. Teilweise werden auch Gefäßstützen, so genannte Stents, eingesetzt, um die Arterien dauerhaft offen zu halten. Geübte Radiologen können auf diese Weise sogar komplett verschlossene Gefäße wieder eröffnen. Fließt das Blut wieder ungehindert von der Hauptschlagader in Richtung Becken und Bein, dann verschwinden die Schmerzen im Allgemeinen sofort.

Die Entscheidung für die interventionelle Therapie wird in aller Regel interdisziplinär getroffen. Bei 96,2 Prozent der Patienten gelingt es die Gefäßengstelle aufzudehnen oder das verschlossene Gefäß wiederzueröffnen. Diese „technische Erfolgsrate" ist ausgesprochen hoch. (red, 24.5.2012)