Bereits 2004 wurde in der Mars-Atmosphäre Methan nachgewiesen. Damals sprachen einige Experten bereits von einer sensationellen Entdeckung, die auf Spuren von Leben hindeuten würden. Nun aber konnte der Marsrover "Curiosity" keine Spuren des Treibhausgases finden.

Foto: Trent Schindler / NASA

Los Angeles - Auf den Tag genau vor drei Monaten landete Nasa-Rover "Curiosity" nach einem spektakulären Manöver auf dem Mars. Seitdem ist das Labor auf vier Rädern am Roten Planeten unterwegs und wartete bereits mit einigen spannenden Entdeckungen auf. So dürfte der Sand auf dem Roten Planeten ähnlich jenem vulkanischen Gestein sein, das auf der Insel Hawaii vorkommt.

Zudem lieferte das rollende Forschungsmodul weitere konkrete Hinweis, dass es auf dem Mars Wasser gab. "Curiosity" rollte durch ein ausgetrocknetes Flussbett und fotografierte dabei Kiesel, die wohl auf dem Grund eines flachen Wasserlaufs lagen und dort glatt geschliffen wurden.

Anhaltspunkte dafür, dass es auf dem Roten Planeten Leben gibt oder gab, stehen indes nach wie vor aus. Die neuesten Erkenntnisse des kostspieligsten extraterrestrisch eingesetzten Forschungsgeräts dämpft diese Hoffnung weiter: Es scheint, als ob am Mars kaum Methan-Vorkommen existieren würden, obwohl 2004 mehrere Forscherteams parallel größere Mengen Methan in der Atmosphäre es Roten Planeten nachgewiesen hatten.

Indiz für Leben

Das Treibhausgas gilt als Indiz dafür, dass Leben nicht weit sein könnte, da es auch als ein Nebenprodukt biologischer Prozesse entsteht. Freilich gibt es auch alternative Möglichkeiten der Methan-Freisetzung: Auch bei Vulkanausbrüchen oder durch Meteoriten kann Methan entstehen: Erst im Mai konnten Forscher zeigen, dass unter Mars-Bedingungen - also extrem starker UV-Strahlung - Meteoriten entsprechende Gasmoleküle abgeben.

Die Testergebnisse seien freilich noch nicht endgültig, teilte das mit der Analyse betraute Jet Propulsion Laboratory der Nasa mit. "Die Suche geht weiter", sagte Paul Mahaffy vom Goddard Space Flight Center. Das Analyseinstrument an Bord von "Curiosity" kann Methanmoleküle bis auf wenige ppb (parts per billion) nachweisen, also einem Methanmolekül auf eine Milliarde Atmosphärenmoleküle. Auf der Erde ist die Konzentration (leider) etwa 1000-fach höher und beträgt ungefähr 2000 ppB. (tasch, DER STANDARD, 06.11.2012)