Wenn Raumschiffe in Science Fiction-Filmen zum Sprung in den Hyperraum ansetzen und mit Warp-Antrieb oder Überlichtgeschwindigkeit fliegen, dehnt sich jeder Stern im Bild zu einem schmalen Lichtstreifen aus – ein Lichtstreifen-Portal, durch das das Raumschiff reist. Vier Physik-Studenten der University of Leicester haben sich im "Journal of Physics Special Topics" ihrer Universität gefragt, wie die Realität wäre, könnten wir eines Tages nahezu mit Lichtgeschwindigkeit durch den Weltraum fliegen.

Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit in Filmen ...
Foto: University of Leicester

Wie Riley Connors, Katie Dexter, Joshua Argyle und Cameron Scoular in ihrer Untersuchung beschreiben, würde die Crew des Raumschiffs nicht an Lichtstreifen vorbeiziehen, sondern vielmehr eine Scheibe hellen Lichtes sehen. Die Sterne wären wegen des Doppler-Effektes nicht sichtbar, da sich die Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung für die Raumschiff-Crew verkürzen und aus dem sichtbaren Spektrum in den Röntgenbereich verschieben würde. Das für die Raumfahrer als Scheibe sichtbare helle Licht würde von der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung stammen, die sich in den sichtbaren Bereich verschoben hätte.

... und die berechnete Wirklichkeit. (Fotos: University of Leicester)
Foto: University of Leicester

Vor dem Licht der Sterne – nunmehr eine intensive Röntgenstrahlung – müsste sich die Crew schützen. Zudem würde das Raumschiff durch den Strahlungsdruck stark verlangsamt – der Druck auf das Raumschiff sei jenem am Boden des Pazifischen Ozeans vergleichbar.

--> Journal of Physics Special Topics: P1_3 Relativistic Optics (Studie am Ende des Abstracts als pdf-Datei abrufbar)

(red, derStandard.at, 21.1.2013)