Bild nicht mehr verfügbar.

Googles Chromecast.

Foto: BECK DIEFENBACH / REUTERS

Eigentlich war im Vorfeld "nur" die Vorstellung eines neuen Nexus 7 und von Android 4.3 erwartet worden. Und dann hatte der Google-Event vergangenen Mittwoch doch noch eine echte Überraschung parat: Mit Chromecast versucht sich Google - nach dem gescheiterten Nexus Q - noch einmal an einem Media Streamer.

Reaktion

Und siehe da: Die Reaktionen auf den kostengünstigen HDMI-Stick könnten kaum weiter von denen auf das Nexus Q entfernt sein. In ersten Testberichten setzt es viel Lob, das Interesse der KonsumentInnen scheint ebenfalls ausgeprägter Natur zu sein.

Verfügbarkeit

Hatte Google am Mittwoch noch die umgehende Verfügbarkeit von Chromecast in den USA verkündet, konnte man diese Ankündigung nur wenige Stunden halten. Mittlerweile sieht die Situation etwas anders aus: Im Google Play Store wird eine Wartezeit von 3-4 Wochen angegeben, bei Amazon ist Chromecast gleich ganz "out of stock" - ohne weitere Fristangaben.

Netflix-Bonus aufgebraucht

Dass der niedrige Preis viele Interessierte zu einem Impulsverkauf veranlasst hat, zeigt sich auch einem anderen Umstand. Der für "Early Adopter" gedachte Bonus - mit jeder Bestellung kann drei Monate lang kostenlos Netflix genutzt werden - ist mittlerweile nicht mehr verfügbar. Google bestätigt, dass es hierfür nur ein begrenztes Kontingent gab, das aufgrund der "immensen Nachfrage" innerhalb von weniger als 24 Stunden aufgebraucht war.

Zahlen

Offizielle Verkaufszahlen gibt es zwar keine, allerdings will ein Journalist von Amazon die Zahl von 500.000 - 700.000 Stück am ersten Tag in Erfahrung gebracht haben. Dazu würden dann noch die Bestellungen aus dem Play Store und bei Best Buy hinzukommen. Auf ein ähnliches Volumen weisen Berichte, die davon sprechen, dass Google mit Netflix 250.000 Aktionscodes ausgemacht haben soll. Bestätigt ist beides freilich nicht, insofern sei noch einmal betont, dass diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind.

Begeisterung

Die ersten Berichte zeigen sich ebenfalls sehr positiv: Gerade angesichts des Preises sei es praktisch unmöglich Chromecast nicht zu mögen, heißt es etwa bei Wired. Zudem sei man geradezu "überwältigt" davon, wie einfach und doch vielfältig Chromecast sei, so das Magazin. Bei The Next Web wiederum betont man das große Potential, immerhin kratzen die derzeit verfügbaren Anwendungen nur an der Oberfläche. Um 35 US-Dollar sei es trotzdem schon jetzt ein guter Kauf.

Browser

Auf besondere Begeisterung stößt die Möglichkeit, gesamte Tabs von einem Desktop-Chrome an Chromecast zu streamen, auch wenn Google betont, dass dieses Feature derzeit noch in der Beta-Phase ist. Lassen sich damit doch Inhalte aller Art - selbst lokale - auf den Media-Streamer umleiten.

App

Die zugehörige App kann über den Chrome Webstore installiert werden. Zur Übertragung der Inhalte wird übrigens das freie WebRTC-Protokoll verwendet. Bleibt zu hoffen, dass diese Möglichkeit künftig auch von anderen Browsern genutzt werden kann.

Support

Unterdessen scheinen neben Google und Netflix bereits andere Online-Services an der Unterstützung von Chromecast zu arbeiten. Neben dem bereits angekündigten Support durch Pandora, Google Play Music und Revision 3 sollen dazu vor allem auch HBO Go und Hulu gehören.

Google TV

Einige Fragen wirft die Verfügbarkeit von Chromecast für die weitere Zukunft des bislang begrenzt erfolgreichen Google TV auf. Laut dem Softwarehersteller soll Google TV jedenfalls weiter vorangetrieben werden, zudem eine Chromecast-Funktionalität integriert werden. (apo, derStandard.at, 26.07.13)