Wien - Jährlich sind rund 15.000 Österreicher von einem gefährliches Blutgerinnsel - einer sogenannten Venenthrombose - betroffen. Im schlimmsten Fall kommt es dabei zu Komplikationen, etwa wenn sich der Thrombus oder Teile davon lösen und über den Blutstrom in die Lungenarterie geraten und dort das Lungengefäß verschließen. Forscher der MedUni Wien haben nun für Risikopatienten eine Art Vorhersagemodell entwickelt, damit das Risiko einer erneuten Thrombose besser eingeschätzt werden kann.

Das neuerliche Auftreten einer Venenthrombose oder Lungenembolie ist nur durch eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten verhinderbar. Vielen Patienten wird daher zu einer Dauertherapie geraten. Das bedeutet, dass Betroffene täglich, manchmal lebenslang Medikamente einnehmen müssen, die die Gefahr von Blutungen zur Folgen haben können.

Geschlecht, Lokalisation und Biomarker

Durch den kürzlich in einer großen Thrombosestudie der "Austrian Study on Recurrent Venous Thromboembolism" (AUREC) ermittelten Risiko-Rechner ist es jetzt möglich, die Dauer der Behandlung besser einschätzen sowie die Gefahr für eine Wiederholung der Thrombose beziehungsweise Embolie genauer prognostizieren zu können. Dadurch sollen kürzere Therapien mit gerinnungshemmenden Medikamenten möglich werden.

Das neue System "Vienna Prediction Model" wird bereits an der Gerinnungsambulanz der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien und des AKH Wien angewandt und basiert auf drei entscheidenden Faktoren: "Das Geschlecht des Patienten, die Stelle, wo die Thrombose stattgefunden hat, und ein (für die Diagnose aussagekräftiger, Anm.) Biomarker namens D-Dimer", erklärt Sabine Eichinger-Hasenauer von der Universitätsklinik für Innere Medizin I.  (APA/red, derStandard.at, 14.8.2013)