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Windows Phone: Immer wieder gelobtes Betriebssystem auf der Suche nach NutzerInnen.

Foto: Kay Nietfeld / DPA

Eigentlich hat Microsoft vieles richtig gemacht: Für Windows Phone hat man immer wieder Lob der KritikerInnen eingefahren. Zudem wurde mit Nokia einen Partner gewählt, der es versteht gute Hardware zu schmieden. Und doch: Trotz all der Anstrengungen, will Windows Phone nicht so recht abheben. Vom gesteckten Ziel ein ernsthafter Mitbewerber für Android und iOS zu sein, ist man - von Ausnahmen in vereinzelten Ländern abgesehen - noch ein gutes Stück entfernt.

Apps

In Marktanalysen taucht immer wieder ein Punkt als bestimmendes Problem für Microsoft: Die im Vergleich zur Konkurrenz geringe App-Auswahl. Ein Punkt, dem ein aktueller Kommentar von The Next Web nun direkt widerspricht.

Angebot

Zwar zwei es richtig, dass unter Windows Phone so manch große App noch fehlt, allen voran, Google Maps, Instagram, Flipboard oder Dropbox. Allerdings gebe es in vielen Fällen adäquate Alternativen. Und was vergessen werde: Viele große Apps seien längst da, etwa Twitter, WhatsApp, Foursquare oder auch Amazon. Zudem pusht Microsoft stark in die Richtung weitere EntwicklerInnen zu gewinnen.

Ausreichend

Die Realität sei also, dass Windows Phone längst ausreichend Apps für die breite Masse biete. Das größte Problem für Microsoft sei demnach vor allem eines der Wahrnehmung. Eine Art Teufelskreis: Potentielle KäuferInnen meiden Windows Phone, weil es den Ruf hat, keine Apps zu bieten, wodurch wiederum das Interesse der EntwicklerInnen vergleichsweise gering bleibt.

Vorsprung

Eine Situation, in der sich auch Android schon einmal befunden hat, immerhin hat Apple den Zeitvorsprung vortrefflich genutzt, um eine App-Dominanz aufzubauen. Bis heute ist es so, dass viele Apps zuerst für iOS und dann erst für Android entwickelt werden.

Google

Der entscheidende Unterschied: Android hatte von Anfang an Google und all dessen Services in der Hinterhand. Youtube, Gmail, Google Maps und Co. gehören allesamt zu den meistgenutzten Online-Diensten. Microsoft versucht zwar, ein ähnlich breites Portfolio aufzustellen, im Vergleich zu den Google-Services werden diese aber erheblich weniger genutzt. So konnte Google Android nicht zuletzt als optimale Plattform für die eigenen Services pushen, ein "Power Play", das Microsoft nicht zur Verfügung steht.

Schwierig

Insofern ist der Weg für Microsoft ein deutlich steinigerer. Zudem ist die Marktsituation natürlich eine andere. Android konnte sich als erste wirklich ernsthafte Alternative zu iOS positionieren, und mit der Vielfalt an Geräten zahlreiche neue Marktnischen eröffnen. Microsoft muss nun gegen beide Systeme mit ihren unterschiedlichen Marktkonzepten ankämpfen. (red, derStandard.at, 16.09.13)