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Deutsche Forscher fanden heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen Körpergröße, Gewicht und der Zahl der Knochenbrüche gibt.

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Bochum – Knochenschwund (Osteoporose) betrifft Hundertausende Österreicher - Frauen nach den Wechseljahren sind besonders betroffen. Jeder zweite Betroffene erleidet innerhalb von vier Jahren mindestens einen Knochenbruch. Was viele nicht wissen, ist, dass das Körpergewicht einen großen Einfluss auf die Entstehung von Knochenbrüchen hat. Eine große internationale Studie mit postmenopausalen Frauen untersuchte, welchen Einfluss Gewicht, Body-Mass-Index (BMI) und Körpergröße auf das Knochenbruchrisiko und die Stelle des Knochenbruchs haben.

Fettpolster als Schutz

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Fettpolster auf der Hüfte einen gewissen Schutz vor einem Oberschenkelhalsbruch gewähren. Eine internationale Studie liefert weitere Erkenntnisse zum Zusammenhang von Körpergewicht und Knochenbrüchen. Mehr als 50 000 Frauen über 50 Jahre aus zehn Ländern füllten über drei Jahre einen Fragebogen zu aktuellen und früheren Knochenbrüchen aus. Die Angaben wurden dann zu Körpergröße, Körpergewicht und dem Body-Mass-Index (BMI) in Beziehung gesetzt. Fast sieben Prozent der Frauen erlitten während der Zeit einen Knochenbruch.

Ein wichtiger Einflussfaktor in der Studie war der BMI, der aus dem Körpergewicht in Kilo geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Meter bestimmt wird. Als Normalwert gelten 18,5 bis 25,0 kg/m2. Je niedriger der BMI war, desto häufiger traten Wirbelkörperbrüche, Schenkelhalsbrüche und Unterarmbrüche auf. "Untergewicht ist ein Risikofaktor für Osteoporose und begünstigt osteoporotische Brüche", so Studien-Mitautor Johannes Pfeilschifter. 

Große Frauen im Vorteil

Interessant ist auch die Beobachtung, dass die Körpergröße einen Einfluss auf das Knochenbruchrisiko hat. "Bei Oberarm-, Schulter- und Schlüsselbeinbrüchen zeigte sich, dass das Risiko mit einer höheren Körpergröße – anders als eigentlich erwartet – abnahm", sagt Pfeilschifter. Bei den Frauen mit einem BMI größer 30 waren osteoporotische Brüche zwar etwas seltener als bei den Frauen mit einem BMI zwischen 18,5 und 30. Die Zahl aller Knochenbrüche war in beiden BMI-Kategorien aber ähnlich hoch, da mit steigendem Körpergewicht Brüche anderer Knochen, vor allem Knöchelbrüche, häufiger auftraten.

Bei den übergewichtigen Frauen war auch die durchschnittliche Dauer eines Krankenhausaufenthalts bei einem Bruch länger als bei den normalgewichtigen Frauen. Außerdem nimmt bei Übergewicht das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Optimal zur Vermeidung von Knochenbrüchen scheint somit ein normaler Body Mass Index zu sein. Professor Schatz rät schlanken Frauen nach den Wechseljahren, sich ihres zusätzlichen Risikos bewusst zu sein und deshalb rechtzeitig eine Risikoabschätzung für eine Osteoporose vornehmen zu lassen. (red, derStandard.at, 17.10.2013)