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NSA spioniert mit Huawei-Produkten

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Seit Jahren steht der chinesische Netzausrüster und Handy-Hersteller Huawei unter Spionageverdacht. Mit Hilfe seiner Technik soll das Unternehmen für den chinesischen Staat als Kundschafter tätig sein, lautet die Vorwürfe. Der US-Kongress hatte vor dem Einsatz von Huawei-Produkten gewarnt, weil das Unternehmen mit den chinesischen Geheimdiensten verbandelt sei. Handfeste Beweise wurden bisher nicht auf den Tisch gelegt.

Software Implantat

Am Montag enthüllte der Internet-Aktivist Jacob Applebaum gemeinsam mit dem Spiegel, dass Huawei-Firewalls und Router tatsächlich für Spionagezwecke genutzt werden können – und zwar von der NSA. Die Informationen stammen aus dem Fundus von Edward Snowden. Der US-Geheimdienst kann Firewalls der Eudemon Serie mit einen Backdoor versehen und hat so Zugriff auf geschützte Netze. Dazu wird ein "Software Implantat" in das BootROM eingespielt.

Cisco und Juniper

Derartige Implantate hat die NSA auch für US-Produkte im Repertoire. Sie kann auch Cisco Firewalls (PIX und ASA-Serien ) mit einer dauerhaften Hintertüren versehen. Aber auchGeräte von Juniper (N5XT, NS25,NS50, NS200, NS500, ISG1000, SSG, G5, Netscreen 25sowie50,SSG300 und SSG500) für ihre Zwecke nutzen. 

Keine Schwachstellen bekannt

Cisco zeigte sich in einem Blogeintrag am Sonntag besorgt. Man versuche, zusätzliche Informationen zu bekommen. "Wir arbeiten mit keiner Regierung zusammen, um unsere Produkte für eine Ausbeutung zu schwächen oder sogenannte Sicherheits-Hintertüren zu installieren." Dem Konzern seien derzeit keine Schwachstellen in seinen Produkten bekannt.

Produkte der drei genannten Hersteller kommen in Österreich, etwa bei Mobilfunkern und Internet-Providern, seit Jahren zum Einsatz. (sum, 1.1.2013)