Ein Naturereignis: Ladysmith Black Mambazo . Wenn Nelson Mandela einen wirklich wichtigen Termin hat - etwa 1993 die Verleihung des Friedensnobelpreises oder die Übernahme des Präsidentenamtes ein Jahr später -, sind sie stets dabei: Ladysmith Black Mambazo verkörpern eben mehr als jede andere südafrikanische Gruppe die Kultur, die vom Apartheidsregime unterdrückt worden ist. Paul Simon war 1986 mit seinem Album «Graceland» der erste, der das Vokalensemble einem internationalen Publikum bekannt machte, und er produzierte «Shaka Zulu», für das die Band nur ein Jahr später einen Grammy Award bekam. Über 40 Alben hat die Gruppe inzwischen eingespielt, zudem etliche Kooperationen, Filmmusiken und Videos absolviert. Keine schlechte Bilanz für eine Privatinitiative aus der Kleinstadt Ladysmith, dem Sitz der Shabalala-Großfamilie, deren Mitglied Joseph den Wunsch hatte, eine A-Cappella-Band für «Isicathamiya» (den Gesangsstil, der auf die Minenarbeiter zurückgeht) zu gründen. Eines Nachts 1964 (so die Legende) träumte Shabalala genau die Harmonien, die er suchte, und er verpflichtete kurzerhand Brüder und Cousins sowie ein paar Freunde, eine Gruppe mit ihm zu gründen. Der Rest ist Geschichte - und nun, nach dem sensationell erfolgreichen Gastspiel der Formation im Jahre 2001, erneut im Großen Saal zu erleben. (wkhg/red)