Aus Bonitätsgründen, zitierte die APA jüngst das Baumax-Unternehmensprofil des Kreditschutzverbandes, "kann die Aufnahme einer Geschäftsverbindung derzeit nicht empfohlen werden". Dem Konzernumsatz von etwa 1,146 Milliarden (2013) stünde laut KSV ein Gesamtschuldenstand von rund einer Milliarde Euro gegenüber. Dazu könnten über den Rückzug aus defizitären Märkten weitere Kosten aus Haftungen sowie langfristigen Miet- und Leasingverträgen anfallen.

Der Verkauf der Sammlung Essl ist aus Sicht der Gläubiger längst beschlossen. Lediglich die Modalitäten stehen noch nicht fest (siehe der Standard, 30. 4.), etwa ob der Fortbestand des Museumsbetriebs garantiert würde. Ergänzend zu den vorliegenden Gutachten Otto-Hans Resslers waren zur Bemessung eines marktkonformen Ankaufspreises Ende April Auktionshäuser mit der Begutachtung der insgesamt 4900 Kunstwerke umfassenden Sammlung beauftragt worden.

Die Involvierten halten sich seither strikt an das vertraglich vereinbarte Stillschweigen. Keinem der Auktionshäuser ist dazu ein Kommentar zu entlocken, ebenso keine Dementis. Auch Christie's nicht, wo man, wie erst jetzt bekannt wurde, zeitgleich zu Sotheby's die 1700 Kunstwerke internationaler Herkunft unter die Lupe genommen haben soll.

Informierten Kreisen zufolge liegen deren Gutachten seit dieser Woche vor. Und selbst der untere Schätzwert dieser Tranche (u. a. Richter, Cragg, Kippenberger, Kiefer, Lüpertz) soll mit kolportierten 100 Millionen Euro deutlich über dem bislang einzig von Essl bestätigten Buchwert (86 Mio.) liegen.

Zwischenzeitlich hat das Dorotheum dem Vernehmen nach für den mit 3200 Werken österreichischer Künstler im Umfang weit größeren Teil um eine Verlängerung der Abgabefrist bis Ende Juni ersucht. Insgesamt dürfte der Wert der gesamten Sammlung Essl zwischen 130 und 160 Millionen Euro liegen. (Olga Kronsteiner, Album, DER STANDARD, 7./8./9.6.2014)