Sechs österreichische Staatsbürger sind bisher im syrischen Bürgerkrieg ums Leben gekommen, acht weitere Österreicher beteiligen sich derzeit noch "auf Seiten terroristischer Gruppierungen" an Kämpfen. Das geht aus der schriftlichen Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vom 10. Juli hervor, die am Dienstagvormittag veröffentlicht wurde.

Damit ist auch klar, dass der Großteil der Kämpfer, die bisher aus Österreich nach Syrien reisten, keine österreichischen Staatsbürger sind. Bisher reisten rund 100 Personen aus Österreich nach Syrien, rund 40 davon sind wieder zurückgekehrt, wie das Innenministerium auf STANDARD-Anfrage mitteilte. Insgesamt seien davon rund 20 Personen im Bürgerkrieg ums Leben gekommen.

Bei den genannten Zahlen verweist man allerdings immer wieder auf die diffuse Informationslage im Kriegsgebiet.

Tschetschenen

Wie der DER STANDARD vergangene Woche berichtete, ist die Gruppe der Ausreisenden sehr heterogen: Rund die Hälfte aller Betroffenen haben tschetschenischen Hintergrund, aber auch Personen mit bosnischen, kurdischen und türkischen Wurzeln seien dabei. Auch die Gründe dafür, in den Jihad zu ziehen, sind für viele Jugendliche aus Österreich unterschiedlich. Den Behörden sind sowohl Fälle von Selbstradikalisierung bekannt als auch Hilfestellungen durch Dritte.

In Österreich ist deswegen eine Verschärfung des Staatsbürgerschaftsgesetzes geplant. Demnach soll Staatsbürgern, die für eine bewaffnete Gruppe im Ausland an Kampfhandlungen teilnehmen, die Staatsbürgerschaft entzogen werden, wenn sie dadurch nicht staatenlos werden. Außerdem soll das Grenzkontrollgesetz verschärft werden, um die Ausreise von gefährdeten Minderjährigen künftig zu verhindern. (Stefan Binder, derStandard.at, 22.7.2014)