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"Es ist die Vielfalt unserer Gemeinde, die es Spielen erlaubt, zu gedeihen."

Foto: dpa/Oliver Berg

In der andauernden Debatte über die Darstellung von Frauen in Videospielen haben sich in den vergangenen Wochen vermehrt Entwickler und Hersteller zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief an die Spielerschaft, der mittlerweile von weit über 1.000 Vertretern der Branche unterzeichnet wurde, setzen sich die Entwickler nun für eine sachliche und friedliche Auseinandersetzung ein. Jeder habe das Recht, Videospiele zu kritisieren, ohne angegriffen zu werden, so die Kernaussage. (Anm.: eine Forderung, der sich auch derStandard.at anschließt.) Unterschrieben wurde der Brief von zahlreichen führenden unabhängigen und bei großen Studios wie EA, Ubisoft, Activision und Take-Two angestellten Spielherstellern.

Open letter to the gaming community

"Wir glauben, dass jeder, egal welchen Geschlechts, welcher sexuellen Orientierung, welcher Herkunft oder Religion, das Recht hat, Games zu spielen, Games zu kritisieren und Games zu entwickeln, ohne angegriffen oder bedroht zu werden. Es ist die Vielfalt unserer Gemeinde, die es Spielen erlaubt, zu gedeihen.

Wenn Sie Gewaltandrohungen oder Beleidigungen in Kommentaren auf Steam, Youtube, Twitter, Facebook oder Reddit sehen, nehmen Sie sich bitte eine Minute Zeit, um diese auf den entsprechenden Seiten zu melden.

Wenn Sie eine hasserfüllte, beleidigende Rede sehen, setzen Sie sich öffentlich dagegen ein und machen Sie die Gaming-Community zu einem besseren Ort."

Sachlicher Diskurs

Reibfläche in der jüngst entflammten Debatte über Sexismus in Videospielen sind Beiträge der Feministin Anita Sarkeesian, in denen sie die Objektifizierung von Frauen in Games anprangert. Während zahlreiche Spieleentwickler und Spieler ihre Arbeit unterstützen, werfen ihre Kritiker ihr vor, Beispiele aus dem Zusammenhang zu reißen und Sachverhalte überspitzt darzustellen. In Online-Foren und auf Twitter haben sich einige Spieler zusammengeschlossen, um Gegendarstellungen zu Sarkeesians Vorwürfen zu formulieren.

Unterdessen kam es auch wiederholt zu verbalen Angriffen und sogar Morddrohungen gegen die Aktivistin. Letzteres war einer der Anlässe für den offenen Brief der Spielehersteller. (zw, derStandard.at, 2.9.2014)