Es war das heurige wissenschaftliche Sommerloch schlechthin: Forscher entdeckten im Juli auf der Jamal-Halbinsel im Norden Sibiriens einen riesigen Krater, dessen Entstehungsursache zunächst nur Spekulationen zuließ. Bis russische Wissenschafter um Andrei Plekhanow vom Forschungszentrum für Arktische Studien in Salechard in der Umgebung des Loches ungewöhnlich hohe Methankonzentrationen maßen.

Die Luft enthielt teilweise bis zu zehn Prozent des Gases, normal ist ein Anteil von 0,000179 Prozent. Die Forscher vermuteten, dass die überdurchschnittlich warmen Sommer der Jahre 2012 und 2013 den Permafrost tauten und dieser schließlich lokal einbrach. Dadurch könnte es zur Freisetzung einer Methanblase gekommen sein, die wiederum für den Auswurf rund um das Loch verursacht haben könnte.

Nun konnten Plekhanow und Kollegen erstmals eine Mission in den Krater starten, um Messungen im Inneren durchzuführen. Bei den derzeitigen Temperaturen von minus elf Grad Celsius sei der Krater stabil genug für eine solche Expedition. Die ersten Bilder der abenteuerlichen Untersuchung finden Sie hier:

--> The Siberian Times: Exclusive new pictures INSIDE Siberian crater

(red, derStandard.at, 16.11.2014)