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Um im Winter gesund zu bleiben, empfiehlt es sich, einige Tipps zu beachten.

Foto: AP Photo/dpa, Ralf Hirschberger

Mit der ersten Kälte und dem nasskalten Wetter beginnt auch wieder die Zeit der Erkältungen. Auch wenn es Schnupfen und Husten das ganze Jahr lang gibt, häufen sie sich um die Wintermonate. Das liegt vor allem am geschwächten Immunsystem und gereizten Schleimhäuten.

Was kann man tun, um gesund durch den Winter zu kommen? Hier die wichtigsten Tipps von Experten:

  • Viel schlafen. "Wir schlafen im Durchschnitt nur sieben Stunden. Das ist eine Stunde weniger, als durchschnittlich notwendig wäre", sagt Rudolf Schoberberger, Sozialmediziner am Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Schlafmangel versetzt den Körper in eine Extremsituation, die dann oft auch noch mit den falschen Mitteln, etwa Koffein oder Schlaftabletten als Einschlafhilfe, bekämpft wird. "Das stresst den Organismus zusätzlich", so Schoberberger. Besser ist es, über den Tag verteilt auf ausreichend Erholungsphasen zu achten.

  • Gesund essen. Im Winter ist eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung wichtiger denn je. "Unser Immunsystem funktioniert dann gut, wenn der Körper ausreichend mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt ist. Ernähren wir uns häufig durch Convenience Food, nehmen wir wenig bis keine Nährstoffe auf", sagt Karin Schindler, Ernährungswissenschafterin an der MedUni Wien. Es sei wichtig, qualitativ hochwertig und saisonal zu essen, vor allem Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse (zwar viele Kalorien, aber wertvolle Omega-3-Fettsäuren) und Gewürze. Für Abwechslung sorgen, denn Lust am Essen sorgt für gute Laune, die wiederum Stress abbaut und als Schutzschild wirkt.


  • Nahrungsergänzung unnötig. Multivitamintabletten, Echinacea, Propolis, etc. – die Apotheken sind voll mit Ernährungs-Supplements. Bringen tun sie aber nichts, so die Expertin: "Mich irritiert die Bereitschaft, viel Geld für Nahrungsergänzung auszugeben, anstatt für qualitative und lustvolle Ernährung", sagt Schindler. "Die Präparate haben vielleicht einen minimalen Effekt als Placebo, sind aber an sich völlig wirkungslos." Für schwer Übergewichtige oder jemanden, der sich absolut einseitig ernährt, könnten Vitamintabletten ihren Sinn zu haben, doch im großen und ganzen empfiehle sich, lieber in eine eine ausgewogene und qualitativ hochwertige Ernährung zu investieren.

  • Raus gehen Durch fehlende Sonneneinstrahlung und dem resultierenden Mangel an Vitamin D leiden Körper und Geist nicht selten an einer Winterdepression. Das ist zwar keine Depression im engeren Sinn, kann aber dennoch das psychische Wohlbefinden ganz massiv beeinträchtigen. Bewegung an der frischen Luft, bevorzugt gemeinsam, sowie möglichst viel Sonnenlicht können gegensteuern. "Ein Schiausflug am Wochenende kann Wunder wirken", sagt Schoberberger.

  • Sich bewegen. Sich nicht vom kalten Wetter von Aktivitäten im Freien abhalten lassen, ist entscheidend. Auch im Alltag auf ausreichend Bewegung achten, und nicht immer für jeden auch noch so kurzen Weg Auto oder Öffis verwenden. Ein Spaziergang tut gut und lässt sich oft gar nicht so schwer in die gewohnte Routine einbauen. Jede Art von Bewegung macht gute Laune und stärkt die Abwehrkräfte.

  • Auf sich achten. Vielleicht der wichtigste Tipp und etwas, das oft zu kurz kommt. Meist weiß man selbst am besten, was einem gut tut und was nicht. Stress ist Gift für den Körper und schwächt das Immunsystem. Immer wieder Pausen einlegen, Zeit für sich selbst und Freunde und Familie einplanen. Für Ausgleich sorgen, etwa mit einem Kurzurlaub oder einem Thermenwochenende. Alkohol, Koffein und Nikotin so gut es geht meiden.

  • Gut lüften. Das macht nicht nur frisch und munter, sondern ist auch gut für die Schleimhäute. Diese leiden nämlich unter trockener Heizungsluft, die sie anfälliger für Krankheitserreger von Grippe und Erkältung machen. Deshalb in Wohnung und Büro regelmäßig stoßlüften, dabei aber achten, nicht direkt im Luftzug zu sitzen. Auch ein Luftbefeuchter kann helfen.

  • Hände waschen. In großen Menschenansammlungen und überheizten Räumen haben Viren leichtes Spiel. Deshalb rät Schobersberger, nicht unbedingt zur Begrüßung Hände zu schütteln. Wenn es sich dennoch einmal nicht vermeiden lässt, empfiehlt es sich, bei nächster Gelegenheit die Hände waschen. Atemmasken, wie man sie vereinzelt in der U-Bahn sieht, sind aber unnötig. (Florian Bayer, derStandard.at, 26.11.2014)