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Nintendo legt sich mit Youtubern an.

Foto: AP Photo/Jae C. Hong

Trotz massiver Kritik an Nintendos neuem Knebelvertrag für Youtuber, die über Nintendo-Spiele berichten und Let's-Play-Videos veröffentlichen wollen, erfreut sich der Konzern vieler Bewerber für das Creators Program. Wie es in einer Aussendung an interessierte Partner heißt, wurden bereits mehr Bewerbungen verschickt, als erwartet, weshalb die Registrierung der jeweiligen Channel mehr Zeit benötige.

Die Registrierung ist ab sofort Pflicht für Let's Player, die über Nintendo-Spiele berichten wollen, denn ohne Werbepartnerschaft dürfen überhaupt keine Videos zu Nintendo-Games auf Youtube mehr veröffentlicht werden.

Strenge Konditionen

Gleichzeitig kam auch von Fachmedien Kritik an Nintendos Vertragkonditionen auf, die für eine Youtube-Partnerschaft eingehalten werden müssen. So schneidet der Konzern 30 Prozent der Werbeeinnahmen von Channels mit, die exklusiv über Nintendo-Spiele berichten. Berichtet ein Channel auch über Werke anderer Hersteller, behält sich Nintendo 40 Prozent der Werbeeinnahmen und liegt damit deutlich über den Konditionen anderer Channel-Partner, wobei die Konditionen laut Vertrag von Nintendos Seite beliebig verändert werden können.

Exklusive Nintendo-Partner haben nach der Registrierung zwei Wochen Zeit, Videos mit Inhalten anderer Hersteller zu löschen.

Ausgeliefert

Überdies gibt es auch für Partnerschaften zu einzelnen Videos weitere Einschränkungen zu beachten. Videos über Nintendo-Spiele dürfen keine Inhalte anderer Hersteller umfassen und damit auch keine Referenz auf Fremdinhalte nehmen. Zudem gibt es einige Ausnahmen für Werke des Konzerns selbst: Titel wie "Super Smash Bros." oder "Animal Crossing: New Leaf" dürfen Youtuber beispielsweise nicht behandeln.

Nintendo nimmt sich wiederum das Recht heraus, die Youtube-Videos seiner Channel-Partner nach Belieben (etwa für Werbezwecke) weiterzuverwenden, ohne dass die jeweiligen Youtuber davon profitieren.

Kritik

In der Sendung GT Time der Seite Gametrailers bezeichneten die Redakteure Nintendos Creators Program als rückständig. Anstelle die kostenlose Werbung durch Let's Player zu nutzen und zu fördern, zeige das Unternehmen, wie wenig es von neuen Medien verstehe und riskiere für zusätzliche Einnahmen die Gunst seiner treuen Fangemeinde. (zw, derStandard.at, 5.2.2015)