Boston (Massachusetts) - Menschen mit deutlich erhöhtem Cholesterinspiegel, der sich durch die bisher vorhanden Medikamente - vor allem die sogenannten Statine - nicht stark genug reduzieren lässt, könnten in Zukunft besser behandelt werden. Monoklonale Antikörper reduzieren die Konzentration an "bösem"-LDL-Cholesterin - in Kombination mit Statinen - noch einmal um rund 60 Prozent.

Das ist das Ergebnis von zwei Studien, die in der aktuellen Ausgabe des "New England Journal of Medicine" erschienen sind. Bei insgesamt rund 6.700 Probanden wurde dieser Effekt durch eine Behandlung mit monoklonalen Antikörpern beobachtet.

Akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen in etwa halbiert

Die injizierbaren Biotech-Hemmstoffe des PCSK9-Enzyms (Alirocumab und Evolocumab) wurden bei Hochrisikopatienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. In der Studie mit Alirocumab handelte es sich um Patienten, bei denen die LDL-Konzentration trotz maximaler Statin-Therapie mehr als 70 Milligramm pro Deziliter Blut betrug. In der Studie mit Evolocumab lag der LDL-Ausgangsspiegel im Durchschnitt bei 120 Milligramm pro Deziliter Blut. In internationalen Empfehlungen werden für Risikopersonen weniger als 70 Milligramm LDL pro Deziliter empfohlen.

In beiden Untersuchungen kam es zu einer Reduktion des LDL-Spiegels um knapp über 60 Prozent. In der Untersuchung vom Evolocumab sank der Wert von durchschnittlich 120 auf 48 Milligramm.

Während des Beobachtungszeitraums von einem beziehungsweise eineinhalb Jahren wurde in beiden Studien in etwa eine Halbierung der Häufigkeit von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (tödlicher und nicht tödliche Herzinfarkte, Schlaganfälle und instabile Angina pectoris) registriert. In der Untersuchung mi Alirocumab (78 Wochen Beobachtungszeit) sank die Rate von 3,3 Prozent auf 1,7 Prozent. (APA, derStandard.at, 16.4.2015)