Bild nicht mehr verfügbar.

Heimische Künstler wie Andreas Gabalier profitieren von der Festplattenabgabe. Für Nutzer werden Speichermedien und Geräte teurer.

Foto: APA/dpa/Sven Hoppe

Seit Dienstag steht es fest: Handys, Computer, Festplatten und Speicherkarten werden in Österreich wohl bald teurer. Die Teuerung kommt mit einem neuen Urheberrechtsgesetz, das eine Abgabe auf Speichermedien jeder Art für Privatkopien vorsieht. Dieses Geld soll an heimische Künstler gehen.

Für die Regierung ist die Festplattenabgabe die Weiterentwicklung der Leerkassettenvergütung. War vor 25 Jahren noch völlig klar, dass man sich eine Kassette zulegt, um darauf Musik zu speichern, so gilt das heute nicht mehr. Streamingangebote wie Spotify und Netflix machen es unnötig, Songs und Filme zu besitzen. Und Cloudangebote wie Dropbox ermöglichen das Speichern von Daten unabhängig von Geräten.

Zudem nutzen viele Konsumenten Smartphones und Computer hauptsächlich für Kommunikation, Hobbys oder ihre Arbeit. Warum jemand, der Urlaubsfotos von sich und seinen Liebsten auf seinem Handy speichert, nun Geld an Künstler wie Andreas Gabalier zahlen soll, ist völlig unverständlich. Ebenso, warum man beim Kauf eines iPhones Geld für Bildhauer springen lassen soll. Das Gesetz verkommt so zur Abzocke.

Die Regierung sollte sich eine zeitgemäße Regelung einfallen lassen. Eine Möglichkeit wäre, heimischen Künstlern mehr Zeit im öffentlichen TV und Radio einzuräumen oder dafür zu sorgen, dass Streaminganbieter mehr direkt an Künstler zahlen. Derzeit landet ein Großteil des Geldes bei Musik- und Filmkonzernen. (Markus Sulzbacher, 3.6.2015)