Bei einer Bindehautentzündung sollte man auf Hygiene achten, aber behandeln muss man meistens nicht.

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Eine Bindehautentzündung wird im Sommer eher von Viren und im Winter eher von Bakterien verursacht. Hat es ein Auge erwischt, folgt schnell auch das andere. Das alles ist zwar sehr unangenehm, in der Regel aber harmlos.

Das Medizin-Verbraucherportal Gute Pillen − Schlechte Pillen (GP-SP) rät hier von einer Behandlung mit antibiotischen Augentropfen ab und gibt Tipps, wie sich Beschwerden mildern und Ansteckungsgefahren verringern lassen.

Meist harmlos

Juckt das Auge und ist es zudem verklebt, handelt es sich oft um eine harmlose Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Sind die Augen dabei eitrig verklebt, steckt meist eine bakterielle Ursache dahinter. Ist das Sekret durchsichtig, jucken die Augen und ist eine Allergie ausgeschlossen, kann eine von Viren verursachte Entzündung vorliegen.

Ratsam ist es dann, dass sich ein Augenarzt die entzündeten Augen ansieht und entscheidet, ob und wie behandelt werden muss. Denn eine bakterielle Entzündung heilt in der Regel unproblematisch von selbst ab. Sind die Symptome bedenklich, überweisen die Mediziner sofort an eine augenärztliche Praxis oder in eine Augenklinik. Dort wird von der Bindehaut ein Abstrich gemacht, um die Ursache der Entzündung festzustellen.

Resistente Bakterien

Bei einer bakteriellen Entzündung kann ein Antibiotikum helfen. Durch einige Studien ließ sich zwar nachweisen, dass Augen, die mit antibiotischen Tropfen behandelt wurden, schneller abheilten und so die Ansteckungsgefahr sank. Weil aber Bakterien gegen Antibiotika schnell resistent werden, sind solche Tropfen bei einer harmlosen Bindehautentzündung nicht zu empfehlen.

"Um andere nicht anzustecken, ist es wichtig, dass Sie Ihr krankes Auge nicht berühren. Waschen Sie Ihre Hände häufiger und benutzen Sie besser eigene Handtücher oder Papiertücher. Zusätzlich Hände desinfizieren", lauten die GP-SP-Ratschläge.

Auch hilft es, eitrige Beläge sorgfältig zu entfernen, am besten mit klarem Wasser und Einmal-Wattepads. Kühle Umschläge und künstliche Tränen können die Unannehmlichkeiten lindern. (red, 13.7.2015)