Washington/Caracas/Wien – Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit bemühen sich die USA und Venezuela um eine Verbesserung ihrer angeschlagenen Beziehungen. Seit die Präsidenten Barack Obama und Nicolás Maduro im April beim Lateinamerikagipfel in Panama aufeinandertrafen, wird rege verhandelt. Anfang Juli etwa besuchte Bob Corker, der republikanische Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des US-Senats, das lateinamerikanische Land.

Die USA und Venezuela haben seit 2010 keine Botschafter mehr im jeweils anderen Staat. Im März verschlechterten sich die Beziehungen weiter, nachdem Obama Venezuela als Bedrohung für die USA eingestuft und unter Verweis auf Menschenrechtsverstöße Sanktionen gegen Regierungsvertreter verhängt hatte.

Späte Einsichten

Erst Anfang Juli hatten die USA und Kuba beschlossen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Ein US-Regierungsbeamter sagte jüngst zur Nachrichtenagentur Reuters, die Venezolaner hätten dabei "realisiert, dass wir auch mit ihnen verhandeln können, wenn wir es mit Kuba schaffen".

Venezuela wirft den USA vor, 2002 einen Putsch gegen den damaligen Präsidenten Hugo Chávez unterstützt zu haben. Die USA verlangen von Caracas die Freilassung inhaftierter Oppositioneller. (Bert Eder, 18.7.2015)