Crowdfunding, zu deutsch "Schwarmfinanzierung" beschreibt einen Weg der Finanzierung über einen öffentlichen Aufruf. Das Prinzip wird schon länger im unternehmerischen Bereich, insbesondere von Start-ups, angewandt, hat in den vergangenen Jahren aber auch seinen Weg zu den Konsumenten gefunden. Die bedeutendsten Plattformen sind hier Kickstarter und Indiegogo, im deutschsprachigen Raum wäre etwa Startnext zu erwähnen.

Der Nutzer als Investor

Bei den meisten Consumer-Plattformen wird der Unterstützer zu einem nachrangigen Investor mit geringen Rechten. Die beworbenen Gegenleistungen, oft in Form von Produkten, sind als freiwillige "Belohnung" für die Investition gedacht. Die Unterstützung eines Projektes hat daher nicht den Status einer für den Produzenten verbindlichen Vorbestellung.

Vorteile und Risiken

Wer in ein Projekt investiert sollte daher weitestmöglich die Glaubwürdigkeit des dahinter stehenden Unternehmens und seiner Versprechungen prüfen. Eine derartige Kontrolle erfolgt durch Kickstarter und Co. in der Regel nicht oder nur in sehr limitiertem Umfang.

Dem Risiko entgegen steht dafür der Vorteil, dass über Crowdfunding kreative und innovative Projekte in verschiedenen Bereichen realisiert werden können, für die sich traditionelle Investoren nicht begeistern lassen.

Gleichzeitig wird die Schwarmfinanzierung für Projektentwickler auch immer mehr zu einem Tool, um einen noch unerschlossenen Markt vergleichsweise kostengünstig auf sein Potenzial abzuklopfen. Teilweise setzen klassische Geldgeber auch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne für die Zusage von Finanzierungen voraus.

Crowdfunding als Charity-Finanzierung

Das Konzept der Schwarmfinanzierung findet auch im nicht-kommerziellen Bereich Einsatz. Organisationen und Private ermöglichen etwa auf diesem Wege die Sammlung für Spenden für karitative Zwecke wie Hilfsprogramme oder die Bezahlung von medizinischen Kosten bei schweren Erkrankungen. (gpi)