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Rauchen die Eltern, steigt das Risiko für Karies beim Nachwuchs.

Foto: REUTERS/HHS/ho

Sind Kinder dem Zigarettenrauch von Familienmitgliedern ausgesetzt, leiden sie unter einem erhöhten Risiko für Zahnverfall – und das schon in einem Alter von nur vier Monaten. Im Alter von drei Jahren hatten sie immer noch schlechtere Zähne als Altersgenossen, in deren Umgebung nicht geraucht wird.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Japan, die Daten von knapp 77.000 Kindern analysierte. Ihre Eltern waren mit Fragebögen zu ihrem Rauchverhalten befragt worden.

Mehr Karies in Raucherhaushalten

In 55 Prozent der untersuchten japanischen Haushalte wurde zum Zeitpunkt der Studie geraucht, wie die Auswertung der Fragebögen zeigt. In diesen Haushalten war das Risiko für die Entstehung von Karies bei vier Monate alten Babys bis zu doppelt so hoch wie in Nichtraucherhaushalten.

Während im Alter von drei Jahren 14 Prozent der Kinder von Nichtrauchern unter Karies litten, waren es 20 Prozent der Kinder von rauchenden Elternteilen beziehungsweise 27 Prozent der Kinder, die zu Hause direkt dem Rauch der Eltern ausgesetzt waren. Die Studie kann zwar keinen kausalen Zusammenhang nachweisen, dennoch legen die Daten nahe, dass es einen solchen geben könnte.

Karies ist nach wie vor weit verbreitet. In den USA leiden 20,5 Prozent aller Zwei- bis Fünfjährigen unter Karies, in Japan sind es 25 Prozent aller Dreijährigen. Während das Vermeiden von Zucker und Süßigkeiten sowie das Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahncreme als Präventionsmaßnahmen weithin bekannt sind, spielte Passivrauch bisher keine Rolle bei solchen Überlegungen. Das müsse sich ändern, wenn sich der Verdacht eines Zusammenhangs weiter erhärtet, schreiben die Forscher. (fbay, 23.10.2015)