Hype um "Mr. Robot" mit Rami Malek (links) und Christian Slater.

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Wien – Freunde des Verqueren dürfen aufatmen. "Sneaky Pete" hat es geschafft: Der großartige Giovanni Ribisi, wie er als Häfenbruder die Identität seines Zellengenossen annimmt, geht in Serie. Amazon bestellte eine Staffel, nachdem die Zuschauer im öffentlichen Testlauf den eindeutigen Vorzug gaben. Amazon schlug zu und bestätigt sich einmal mehr als Produzent für Außergewöhnliches.

Sowohl Amazon als auch Netflix bespielen den Markt für Film und Fernsehen immer stärker: Längst nicht nur am Computer sollen die Produkte zu sehen sein, sondern möglichst auf allen Abspielplattformen: Idris Elba in "Beasts of No Nation" startete auf Netflix und in den US-Kinos gleichzeitig.

Sowohl Amazon als auch Netflix steuern neuerdings gezielter die große Leinwand an: Spike Lee dreht demnächst für Amazon "Chi-Raq" nach Aristophanes' "Lysistrata". Im Horrorfach ist "The Neon Demon" von Nicolas Winding Refn angesiedelt und soll ebenfalls 2016 online und im Kino starten. Schon am 11. Dezember steht "The Ridiculous Six" von Netflix ins Haus mit Adam Sandler.

Schwung neuer Serien

Bis dahin hilft der kleine Bildschirm aus, dafür aber umso intensiver: Allein in den nächsten zwei Wochen lassen die zwei Streamingriesen einen Schwung neuer Serien vom Stapel, eigen- und fremdproduziert.

"Mr. Robot" von USA Network gilt als Serienpremiere des Herbstes. Die Hackergeschichte um Elliot (Rami Malek) und den gewieften Mr. Robot (Christian Slater) ist ab 20. November auf Amazon abrufbar. In der paranoiden Atmosphäre der Überwachungsgesellschaft bekämpft Hackergenie Elliot IT-Bösewichte.

Romanadaption "The Man in the High Castle"

Größeres plant "Mr. Robot": nichts Geringeres als eine Weltrevolution. Die Rede ist von der "besten Serie im Fernsehen". Gegen den "Gedankenkontrolleur" geht "Jessica Jones" von Marvel vor – wie es zur Tradition des Hauses gehört, entsprechend schlagkräftig. Auf Netflix abrufbar ab 20. November.

Selben Tags startet Amazon "The Man in the High Castle". Was wäre, wenn Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte? Nicht auszudenken: Die Nationalsozialisten haben die Vereinigten Staaten unter sich aufgeteilt. Eine bildgewaltige Serienadaption von Philip K. Dicks gleichnamigem Roman, der hierzulande als "Das Orakel vom Berge" bekannt ist.

Das Highlight für die Adventzeit: Am 2. Dezember startet die zweite Staffel der Transgender-Serie "Transparent". (Doris Priesching, 20.11.2015)