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Blick auf das ORF-Zentrum am Küniglberg in Wien.

Foto: APA/ORF/THOMAS RAMSTORFER

Wien – Die ORF-Führung hat in der jüngsten Sitzung des ORF-Stiftungsrats eine Kostenwarnung für die Sanierung des ORF-Zentrums am Küniglberg ausgegeben. Der ORF bestätigte der APA am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung". Bis 2020 wird der ORF-Standort saniert und mit einem neuen multimedialen Newscenter ausgebaut. Die budgetierten Gesamtkosten betragen 300 Millionen Euro.

Derzeit läuft die Sanierung des in die Jahre gekommenen und unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäudes 1. Dabei dürften nun doch mehr Altlasten und Probleme aufgetreten sein als erwartet. Denkmalschutz, Statik- und Brandschutzmaßnahmen haben die Kosten in die Höhe getrieben und das vorgesehene Budget inklusive Reserven wurde offenbar großteils bereits aufgebraucht, deshalb die Kostenwarnung im ORF-Stiftungsrat. Etwas unter 50 Mio. Euro wurden für das Hauptgebäude dem Vernehmen nach budgetiert, um die 53 Millionen sollen es inzwischen sein.

"Für alle Teilprojekte wurden eigene Budgets festgeschrieben mit jeweils auch pro Teilprojekt vorgesehenen Reserven für allfällige und bei derartigen Projekten übliche Kostenüberschreitungen. Das – auch finanziell – größte Teilprojekt des Altbestandes ORF-Zentrum ist das Objekt 1, der sieben-geschoßige Haupt-Büro-Trakt", erklärte ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann die Lage. Und: "Das Objekt 1 unterlag auch aus Gründen des Denkmalschutzes, auch in Kombination mit Maßnahmen zur Steigerung der Energie-Effizienz, der Statik und Nachrüstverpflichtungen im Brandschutz den größten Unsicherheiten und damit Kostenrisiken in der Planung."

Die Sanierung des Hauptgebäudes sei laut Biedermann "weit fortgeschritten". Es soll im Verlauf des 4. Quartals 2016 wieder besiedelt und in Betrieb genommen werden. "Daher ist inzwischen auch konkret abschätzbar, dass trotz bereits eingeleiteter Kosten dämpfender Maßnahmen dafür vorgesehene Budget-Reserven auch tatsächlich benötigt werden. Dies wurde in der gestrigen Stiftungsratssitzung dem Gremium vom Generaldirektor im Zuge des in jeder Sitzung stattfindenden Berichts zum Status des Standort-Projekts berichtet", so der ORF-Kommunikationschef.

Negative Folgen für das Gesamtbudget werden laut Biedermann nicht erwartet. "Dies hat aus heutiger Sicht keine Auswirkung auf das Gesamt-Budget bzw. die weiteren Teil-Projekte und -Budgets des Standort-Projekts, wo ebenfalls jeweils entsprechende separate Reserven eingeplant sind. Die Risiken und Unsicherheiten in der Planung werden für die kleineren Baulose, jüngere Gebäudeteile sowie insbesondere für den Neubau wesentlich geringer eingestuft." Man sei "sehr zuversichtlich, dass die weiteren Reservepositionen nicht zur Gänze benötigt werden und damit das Gesamt-Projekt sowohl zeitlich wie finanziell im Plan und auf Schiene ist".

Am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche sollen die Probleme beim ORF-Hauptgebäude bei einer "Bauklausur" von der Geschäftsführung und den verschiedenen Projektteams besprochen werden. (APA, 20.11.2015)