Der Ortolan, auch bekannt als Gartenammer, könnte in Österreich mittlerweile bereits verschwunden sein.

Foto: Michael Dvorak/BirdLife

Wien – Rebhuhn und Co. werden in Österreich immer seltener. Laut der Vogelschutzorganisation BirdLife zeigen alle aktuell vorliegenden Daten, dass der sprichwörtliche Sinkflug der österreichischen Feldvögel auch 2015 weiter gegangen sei. Der seltene Ortolan sei möglicherweise 2015 bei uns überhaupt ausgestorben.

"Der bundesweite Farmland Bird Index zeigt einen Rückgang der häufigsten Feldvögel von minus 42 Prozent schon seit 1998 auf. Wenn die Agar-Umweltmaßnahmen nicht rasch und besser auf die Lebensraumansprüche von noch häufigen Arten wie Rebhuhn, Feldlerche und Kiebitz eingestellt werden, sieht Österreich bald einem stummen Frühjahr entgegen", warnt die Naturschutzorganisation.

Um die Landwirte über ihre aktuellen Möglichkeiten zu informieren, wie sie den Feldvögel in der Praxis helfen können, veröffentlicht BirdLife jetzt eine neue Feldvogelbroschüre. Alarmierende Verluste gebe es unter den Populationen von Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz, Mehlschwalbe, Girlitz und anderen Arten. Das Rebhuhn sei beispielsweise in Vorarlberg bereits völlig ausgestorben, in Kärnten und der Steiermark stehe das nach dramatischen Bestandseinbrüchen ebenfalls bevor.

Vögel am Rande des Aussterbens

"Ohne ein entschiedenes Gegensteuern, wie z. B. bei der Großtrappe in Niederösterreich und im Burgenland in den letzten Förderperioden geschehen, wird es absehbar, dass Österreich bald nicht nur seine derzeit seltensten Brutvögel wie Ortolan oder Blauracke ganz verliert, sondern dass auch die bereits stark rückläufigen Arten wie Kiebitz, Wiedehopf, Braunkehlchen und Wiesenpieper an den Rand des Aussterbens gedrängt werden", erklärt Gerald Pfiffinger von BirdLife. Nur mit artgerechte Blühstreifen, Ackerstilllegungen als zusätzliche Nahrungs- und Ruheräume oder späte Mahd von Brutwiesen könnte der Vogelwelt geholfen werden. (APA, red, 24.12.2015)