Wiener Neustadt/Graz – Blaue Verfärbungen auf den Stolpersteinen, die zur Erinnerung vor ehemaligen Wohnsitzen oder Arbeitsstätten von NS-Opfern in den Gehsteig eingelassen wurden, wurden im Februar 2015 zuerst in Graz entdeckt, wenig später auch in Wiener Neustadt. Die Verfärbungen stellten sich als gezielte Säureattentate heraus.

Nun ist es in Wiener Neustadt im Jänner abermals zu solchen Beschädigungen gekommen. Die beiden Steine mit der blauen Verfärbung liegen diesmal in der Innenstadt von Wiener Neustadt: "Am Neuklosterplatz und am Hauptplatz", sagt Manuela Weinkirn vom Landesamt für Verfassungsschutz dem STANDARD. Erhebungen laufen noch, auch die genaue Art der Säure sei noch nicht identifiziert.

Hoffnung auf Aufklärung schwindet

Die Täter in Graz bleiben auch nach fast einem Jahr unbekannt – wobei die Hoffnung, diese jemals zu fassen, schwindet. "Die Wahrscheinlichkeit, eine solche Straftat aufklären zu können, wird mit der Zeitspanne, die vergeht, immer geringer", sagt Leo Josefus, steirischer Polizeisprecher, dem STANDARD. Neue Hinweise gebe es keine. Man könne einzig darauf hoffen, den oder die Täter bei einer neuerlichen Attacke zu erwischen – oder dass in der Szene einer den anderen verrät.

In Graz waren acht Stolpersteine betroffen. In Salzburg wurden zwei junge Männer Anfang 2015 unter anderem für das Beschmieren von Stolpersteinen zu Haftstrafen verurteilt. (Colette M. Schmidt, 13.1.2016)