Nach der Fertigstellung wird das Five hundred meter Aperture Spherical Telescope einen Durchmesser von 500 Meter haben und eine Genauigkeit von vier Bogensekunden erreichen.

Illu.: Nan et al

Peking – Damit das größte Radioteleskop der Welt seine Arbeit ungestört aufnehmen kann, werden in Südchina nun mehr als 9.100 Menschen umgesiedelt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, müssten Anrainer in der Provinz Guizhou ein Gebiet fünf Kilometern um das Teleskop verlassen, damit es zu keinen elektromagnetischen Störungen beim Betrieb kommt.

Mit einem Schüssel-Durchmesser von 500 Metern wird das Five hundred meter Aperture Spherical Telescope (FAST) das bisher größte Radioteleskop, das berühmte Arecibo-Observatorium in Puerto Rico, um 200 Meter übertreffen. Durch die Radiodaten erhoffen sich Wissenschafter neue Erkenntnisse über das Universum. Zudem soll das neue Teleskop das internationale Seti-Projekt bei der Suche nach außerirdischem Leben unterstützen. Das Teleskop, dessen Bau vor fünf Jahren begann, soll laut Planung Ende September in Betrieb genommen werden.

Nach Angaben von chinesischen Staatsmedien werden die betroffenen Anrainer in neue Wohnungen umgesiedelt und erhalten eine Entschädigung von 12.000 Yuan (1.651 Euro). Menschenrechtsorganisationen kritisierten in der Vergangenheit immer wieder, dass es bei Zwangsumsiedlungen in Chinas ländlichen Regionen oft zum Einsatz von Gewalt komme und Entschädigungszahlungen zu gering ausfielen. (APA, red, 16.2.2016)