Zebramangusten leben in weiten Teilen Afrikas südlich der Sahara. Ihr ausgeprägtes Sozialverhalten gerät immer dann ins Wanken, wenn die Konkurrenz um Fortpflanzung deutlich steigt.

Foto: Faye J Thompson

Exeter – Kooperation wird bei Zebramangusten grundsätzlich großgeschrieben. Die kleinen Raubtiere leben in komplex organisierten Gruppen von bis zu 40 Tieren. Sie schlafen gemeinsam, halten abwechselnd Wache zum Schutz vor Feinden und ziehen ihre Jungen kollektiv groß. Doch immer wieder kommt es auch zu gewalttätigen Episoden, in deren Verlauf einzelne oder mehrere Tiere aus der Gruppe verstoßen werden.

Bezüglich der Hierarchien im Sozialgefüge dieser Säugetierverbände ist noch vieles unbekannt. Hinweise mehren sich, dass sie zumindest zeitweise matriarchalisch organisiert sein könnten. Forscher der Universität Exeter berichten nun in den "Proceedings of the Royal Society B", dass auch die aggressiven Vertreibungen häufiger von Weibchen ausgehen und mit steigender Fortpflanzungsrate zunehmen.

Für ihre Studie beobachteten die Biologen um Faye Thompson eine Mangustenpopulation in Uganda über 16 Jahre hinweg. Je mehr Weibchen einer Gruppe trächtig wurden, desto eher wurden einige von ihnen verstoßen. Seltener erwischte es auch Männchen, nämlich dann, wenn die Fortpflanzungskonkurrenz besonders groß war.

Die Vertreibungen gingen zum Teil recht brutal vor sich und führten häufig zu Verletzungen. Doch der Nutzen sei insgesamt groß, so Thompson: "Zebramangusten trennen sich von ihren Verbänden so gut wie nie freiwillig, Verbannungen sind die Hauptursache für die Gründung neuer Populationen. (dare, 2.3.2016)