Der Anteil der 15-Jährigen, die ihre erste Zigarette bereits vor dem 13. Lebensjahr geraucht haben, ist der WHO-Studie zufolge von 24 Prozent auf 17 Prozent gesunken.

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Alkoholkonsum, Rauchen und chronische Beschwerden bei 15-Jährigen im Ländervergleich.

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Brüssel/Wien – Jugendliche zwischen elf bis 15 Jahren dürften einen zunehmend gesunden Lebensstil pflegen. Das geht aus der neuesten WHO-Kindergesundheitsstudie (HBSC) hervor. Positive Tendenzen wurden auch für Österreich ermittelt. Verglichen wurden Daten aus 42 Staaten beziehungsweise Regionen in Europa und Nordamerika.

Seit 2002 erhebt die WHO alle vier Jahre vor allem in Europa Status und Trends in der Gesundheit beziehungsweise im Gesundheitsverhalten der Elf- bis 15-Jährigen. Zuletzt war das 2013/2014 der Fall, zuvor 2009/2011. Insgesamt, so das WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen, scheint sich die Situation beim Risikoverhalten verbessert zu haben: Der Anteil der 15-Jährigen, die ihre erste Zigarette bereits vor dem 13. Lebensjahr geraucht haben, ist beispielsweise von 24 Prozent auf 17 Prozent gesunken. Bei den Mädchen ging dieser Anteil von 22 Prozent auf 13 Prozent zurück, bei den Buben von 26 Prozent auf 22 Prozent.

Ähnlich ist die Situation beim Alkohol. 2009/2010 lag die Quote der Kinder, die im Alter von 15 Jahren zumindest einmal wöchentlich Alkohol tranken, noch bei 21 Prozent. In der neuen Umfrage von 2013/2014 betrug dieser Anteil 13 Prozent.

Österreichs Jugendliche sind weitgehend zufrieden

50 Prozent der Mädchen im Alter von 15 Jahren berichteten in der aktuellen Untersuchung von zumindest einmal wöchentlichen Gesundheitsbeschwerden. Bei den Burschen waren es 27 Prozent. Insgesamt sind 13 Prozent der Mädchen und 22 Prozent der Buben im Alter von 15 Jahren übergewichtig oder adipös. Nur 25 Prozent der Elfjährigen und 16 Prozent der 15-jährigen Burschen und Mädchen bewegen sich täglich mindestens eine Stunde lang ausreichend intensiv, um davon zu profitieren.

Auch Österreich befindet sich unter den Staaten und Regionen, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Im positiven Ranking ganz oben liegen beispielsweise die 15-Jährigen bei zumindest einmal wöchentlich empfundenen Beschwerden. Davon berichteten in der aktuellen Untersuchung 36 Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Buben. In Malta waren es beispielsweise 65 Prozent der Mädchen und 44 Prozent der Buben. An zweitschlechtester Stelle, was wöchentlich wahrgenommene Beschwerden betrifft, befindet sich Italien mit 68 Prozent bei den Mädchen und 38 Prozent bei den Buben.

Dem entspricht, dass Österreich mit einer hohen Lebenszufriedenheit (82 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und 92 Prozent bei den Buben) am zehnten Platz und somit im Vorderfeld liegt. Bei den vergleichbaren Staaten in der EU sind die Niederlande (84 Prozent der Mädchen und 94 Prozent der Buben mit hoher Zufriedenheit) an oberster Stelle zu finden. Relativ weit unten rangiert England (71 Prozent der Mädchen und 84 Prozent der Buben sind hoch zufrieden).

Übergewicht, Zigaretten und Alkohol

Während im HBSC-Durchschnitt 13 Prozent der Mädchen und 22 Prozent der Buben im Alter von 15 Jahren übergewichtig oder adipös sind, sind das in Österreich zehn Prozent der Mädchen und 19 Prozent der Buben. Das ist ein vergleichsweise günstiger Wert im letzten Viertel der Rangliste. In Kanada sind beispielsweise 21 Prozent der Mädchen und 34 Prozent der Buben übergewichtig oder adipös (nach Malta und Grönland der dritte Platz).

Jeweils im oberen Drittel sind die österreichischen Elf- bis 15-Jährigen beim Alkohol- und Zigarettenkonsum angesiedelt. So rauchen zumindest einmal wöchentlich 14 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Buben (elf Prozent der Mädchen und zwölf Prozent der Buben im HBSC-Durchschnitt).

In Grönland sind es beispielsweise 53 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Buben, in Norwegen hingegen nur drei Prozent der Mädchen und fünf Prozent der Buben. Zumindest einmal pro Woche Alkohol trinken in Österreich elf Prozent der 15-jährigen Mädchen und 23 Prozent der Buben (neun Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Buben im HBSC-Durchschnitt). In Italien (dritter Platz) sind es 18 Prozent der Mädchen und 32 Prozent der Buben. Norwegen (vier Prozent der Mädchen und drei Prozent der Buben) und Island kommen hier auf die geringsten Werte. (APA, 15.3.2016)