Bild nicht mehr verfügbar.

Wladimir Putin beim Besuch des Kosmodroms Wostotschny Ende 2014.

Foto: APA/EPA/ALEXEI NIKOLSKY / RIA NO

Moskau – Nach mehrjähriger Bauzeit, mehreren Verzögerungen und Korruptionsskandalen will Russland am 27. April erstmals eine Rakete vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny ins All schießen. Der Start der Sojus vom Kosmodrom in der Amur-Region nahe der chinesischen Grenze sei für 4.01 Uhr MESZ geplant, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.

Der Termin sei von einer staatlichen Kommission nach Prüfung der Rampe und der Rakete offiziell festgelegt worden, hieß es. Die Sojus soll beim ersten Flug mehrere Satelliten in den Erdorbit bringen.

Moskau will sich mit dem neuen Weltraumbahnhof unabhängig von Baikonur in Kasachstan machen. Russland pachtet das dortige Areal für 115 Millionen US-Dollar im Jahr. Der Spatenstich in Wostotschny rund 8.000 Kilometer östlich von Moskau war 2010 erfolgt. Die für 2015 geplante Inbetriebnahme verzögerte sich jedoch Berichten zufolge unter anderem wegen massiver Korruptionsfälle. Zudem waren Arbeiter wegen lange ausstehender Löhne wiederholt in Streik getreten.

Der Termin für den ersten bemannten Start von Wostotschny ist noch unklar, 2035 sollen jedenfalls erstmals von dort aus Kosmonauten zum Mond starten. Eine erste pompöse Feier steht in Wostotschny aber noch vor der Inbetriebnahme Ende April bevor: Am 12. April gedenkt Russland des 55. Jahrestags der historischen Mission Juri Gagarins, des ersten Menschen im Weltraum. (APA, red, 5.4.2016)