Lange vor dem Vorliegen einer manifesten COPD gibt es Hinweise auf Störungen der Herzfunktion. Das ist das Zentrale Ergebnis der Gutenberg-Gesundheitsstudie.

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Mannheim – Bereits geringfügige Beeinträchtigungen der Lungenfunktion zeigen im EKG messbare Verschlechterungen der Pumpfunktion der linken Herzkammer. Das ist das Ergebnis der sogenannten Gutenberg-Gesundheitsstudie, die nun auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde.

Patienten mit einer Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) weisen häufig eine diastolische Funktionsstörung auf, eine Herzinsuffizienz, die durch eine verminderte Dehnbarkeit der linken Herzkammer bei normaler systolischer Pumpfunktion entsteht. Bei schwerer COPD kommt es aufgrund des erhöhten Widerstands der Lungenarterien zur Rechtsherzinsuffizienz.

Frühe Hinweise auf Störungen der Herzfunktion

Mit einer Analyse der Spirometrie- und EKG-Daten von mehr als 15.000 Personen konnten Forscher nun feststellen, dass es bereits lange vor dem Vorliegen einer manifesten COPD Hinweise auf Störungen der Herzfunktion gibt. Neben einer Beeinträchtigung der linksventrikulären Funktion entdeckten die Wissenschafter einen Zusammenhang zwischen der Lungenfunktion "mit den kardialen Biomarkern hsTnl und NT-proBNP", berichtet Christina Baum vom Universitären Herzzentrum Hamburg.

"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass bereits frühe Stadien einer Überblähung der Lunge mit einer diastolischen Funktionsstörung und einer Reduktion der linksventrikulären Füllung und des Schlagvolumens einhergehen", resümiert die Medizinerin. (red, 5.4.2016)