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Elche sind durchaus wählerisch beim Fressen – trotzdem finden sie offenbar genug.

Foto: AP Photo/Becky Bohrer

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Die Karte zeigt, wie sich Alaskas Elche im Verlauf von etwas mehr als einem Jahrhundert sukzessive nach Norden ausgebreitet haben.

Grafik: Tape et al.

Fairbanks – Elche kommen in einem weiten Streifen der kühlgemäßigten Zone vor, der sich von Skandinavien über Teile Kontinentaleuropas und das nördliche Asien bis nach Kanada und Alaska erstreckt. Ihr Verbreitungsgebiet war in historischer Zeit starken Schwankungen unterworfen. Oft war daran die Bejagung durch den Menschen schuld – aber nicht immer, berichten Forscher der University of Alaska im Fachmagazin "Plos One".

In Nordamerika hat sich das Verbreitungsgebiet der Elche seit dem 20. Jahrhundert sukzessive nach Norden ausgedehnt. Sie kommen heute auch in der Tundrenregion Alaskas vor, wo sie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert nicht vertreten waren. Früher dachte man, dass die Tiere zuvor dort so wie heute gelebt hätten, dann aber überjagt worden seien. Das Team um Ken Tape glaubt nun jedoch, dass die größte Hirschart der Welt vom Klimawandel profitiert.

Zu viel Schnee, zu wenig Nahrung

Anders als Rentiere sind Elche keine eigentlichen Tundrabewohner. Sie brauchen in der Regel Wälder, da sie von jungen Bäumen und Sträuchern äsen. Wo auch in der Tundra Sträucher wachsen, finden sie aber ebenfalls genügend Nahrung. Problematisch wird es für sie im Winter, wenn die Pflanzen unter einer Schneedecke verschwinden.

Tape und seine Kollegen haben Daten über Durchschnittstemperaturen und Pflanzenwachstum zurückverfolgt und glauben eine entscheidende Entwicklung rekonstruiert zu haben. Während heute die durchschnittliche Höhe von Sträuchern an die zwei Meter beträgt, habe sie in den 1860er Jahren bei nur etwa 1,1 Metern gelegen.

Damit habe in den strengen Wintern Alaskas zu wenig Pflanzenmaterial aus dem Schnee geragt, um eine Elchpopulation aufrechtzuerhalten. Die Tiere seien damals also nicht vom Menschen aus ihren ursprünglichen Gebieten vertrieben worden und kehren nun langsam in diese zurück – sie erobern sich neues Land. (red, 17. 4. 2016)