Mexiko-Stadt – Die Expertengruppe der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) hat die Untersuchung des Falls der 43 verschleppten und vermutlich ermordeten Studenten in Mexiko eingestellt. Weil die mexikanische Regierung das Mandat der Fachleute nicht verlängert habe, sei die Grundlage für weitere Ermittlungen nicht gegeben, sagte CIDH-Chef James Cavallaro am Freitag.

Die Studenten waren am 26. September 2014 von örtlichen Polizisten in der Stadt Iguala verschleppt und Mitgliedern der Guerreros Unidos übergeben worden. Mehrere Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Männer erschossen und ihre Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. An der offiziellen Darstellung des Tathergangs gibt es allerdings erhebliche Zweifel.

Die Angehörigen der Opfer hatten gefordert, das Mandat der CIDH-Experten zu verlängern. Sie trauen den staatlichen Behörden nicht mehr. Die Menschenrechtskommission werde den Fall allerdings weiter verfolgen, bis die Tat restlos aufgeklärt ist, teilte die CIDH mit.

Zu Untersuchungen in dem Fall waren österreichische Experten herangezogen worden. Am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck (GMI) wurden sterbliche Überreste untersucht. Forensiker identifizierten zwei Opfer anhand von Leichenteilen, die auf der Abfalldeponie gefunden worden waren. (APA, dpa, 15.4.2016)