Vor allem langjährige Raucher leiden an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Eine Wiener Langzeitstudie soll der Krankheit in Zukunft ihren Schrecken nehmen.

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Chronische nicht übertragbare Krankheiten gehören zu den größten gesundheitlichen Bedrohungen in der westlichen Industriegesellschaft. Dazu zählen beispielsweise Herzkreislauferkrankungen, Diabetes aber auch Asthma und vor allem die heimtückische Lungenerkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease). Unter dem Titel LEAD (steht für Lung, HEart, SociAl, BoDy) erforschen österreichische Wissenschafter um Otto Burghuber und Sylvia Hartl über einen Zeitraum von zwölf Jahren mehr als 10.000 Menschen.

Dabei werden pro Proband 7.000 einzelne Variablen erhoben, die das Vorkommen der Krankheit, ihre verschiedenen Begleiterkrankungen, sowie sämtliche Risikofaktoren, von persönlichen Lebensumständen bis zur Wohnumgebung, abbilden. Die regelmäßigen Untersuchungen beziehen sich neben den Lungenerkrankungen auch auf Herz-Kreislauf-Krankheiten, Osteoporose und andere Leiden.

Erste Daten im Herbst

Diese erste umfassende Langzeit-Beobachtungsstudie zur Gesundheit in Österreich läuft seit 2012 am Ludwig Boltzmann Institut für COPD und Pneumologische Epidemiologie in Wien. Im kommenden Herbst sollen aus der Untersuchung die ersten Daten zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommen, teilten die Organisatoren kürzlich mit. Weitere Finanzmittel sind notwendig.

"Die LEAD-Studie bietet weltweit erstmals die Chance wichtige Erkenntnisse für die COPD Forschung zu liefern, die in der Prävention eingesetzt werden können und so der gefürchteten Krankheit in Zukunft vielleicht ihren Schrecken nehmen zu können. Dass Österreich dabei eine Vorreiterrolle spielen kann, erfüllt uns natürlich auch ein klein wenig mit Stolz", sagt Hartl. Für die plangemäße Fortführung sind die Wissenschafter auf weitere Finanzmittel angewiesen. Hartl: "Wir sind optimistisch, entsprechende Zusagen zu erhalten, da es weltweit tatsächlich keine vergleichbare, so umfassende Studie gab und gibt." (APA, 20.4.2016)