Für eine langsame und inkonsistente Internetverbindung gibt es einige Gründe. Zumindest eines dieser kann der Nutzer selbst bekämpfen – oftmals bewirkt eine kleine Änderung wahre Wunder. Konkret geht es um das Netz, in dem der Router operiert. Standardmäßig ist hier oftmals das 2,4 GHz-Band ausgewählt. Dies ist insofern problematisch, da dieses gerade in Ballungsräumen stark überlastet ist.

WLAN-Umfeld analysieren

In manchen Fällen hilft es einfach einen anderen Kanal auszuwählen, über den gefunkt wird. Mittels verschiedener Software – etwa Wifi-Analyzer für Android, NirSoft WifiInfoView für Windows oder der unter Mac OS X integrierten "Diagnose für drahtlose Umgebungen" kann das WLAN-Umfeld analysiert werden. Hierbei ist zumeist ersichtlich, dass manche Kanäle im 2,4 GHz-Netz deutlich häufiger genutzt werden als andere.

Mit der Windows-Freeware NirSoft WifiInfoView kann das WLAN-Umfeld analysiert werden. Die Kanäle sind rot markiert.
Foto: Daniel Koller/derStandard.at

Web-Interface des Routers aufrufen

Mit dieser Erkenntnis können nun Änderungen in den Router-Einstellungen vorgenommen werden. Dies kann über das Web-Interface getan werden. Dazu muss (im Normalfall) folgende Adresse im Browser eingegeben werden: 192.168.0.1. Sollte sich hierbei nichts tun, kann über die Eingabeaufforderung bei Windows der Standard-Gateway eruiert werden. Dazu muss lediglich "ipconfig" eingegeben und schon erhält man Informationen zum Router.

Über die Adresse 192.168.0.1 erhält man zumeist Zugriff auf den Router. Tut sich hierbei nichts, kann der Stanard-Gateway des Routers mittels "ipconfig" über die Eingabeaufforderung herausgelesen werden.
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Passwort unbedingt nach Login ändern

Hat man erfolgreich das Web-Interface des Routers aufgerufen, wartet zumeist ein Login-Fenster auf den User. Hier ist der Username im häufigsten Fall "admin" und das Passwort ebenso "admin" oder "alpine". Das Passwort sollte nach erfolgreichem Login unbedingt geändert werden, da ansonsten andere Nutzer des WLANs Änderungen am Router vornehmen können. Im Prinzip sollte das Passwort bereits nach der Erstinbetriebnahme geändert werden.

Kanal ändern ...

Nach erfolgreichem Login können Änderungen am Router vorgenommen werden. Im gezeigten Fall wird der Access Point (TC 7200.U) von UPC verwendet. Das Interface von Routern anderer Hersteller dürfte sich nur geringfügig unterscheiden. Über den Reiter "Kabellos" kann man nun Netz und Channel des Routers konfigurieren. Hier ist beim Kanal zumeist "Automatisch" ausgewählt. Sollte man zuvor bei der Analyse herausgefunden haben, dass sehr viele Router den gleichen Kanal nutzen, kann man testweise auf einen wechseln, der weniger verwendet wird. Hierbei sollte erwähnt werden, dass manche Geräte manche Kanäle nicht erkennen.

Im gezeigten Fall kann das Band des Routers über den Reiter "Kabellos" ausgewählt werden. Hierbei muss einfach das 5 GHz-Netz ausgewählt und gespeichert werden – Passwort ändern nicht vergessen!
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... oder gleich auf das 5GHz-Band umsteigen

Eine weitere Möglichkeit ist es das 5 GHz-Netz auszuwählen. Zuvor sollte allerdings unbedingt geprüft werden, ob sämtliche Geräte im Haushalt dieses auch unterstützen. Die PlayStation 4 unterstützt das Band beispielsweise nicht, ältere Geräte ebenso nur zum Teil. Ein weiterer Nachteil am 5 GHz-Netz ist auch, dass die Reichweite geringer ist als beim 2,4 GHz-Band.

5GHz-Netz kaum in Verwendung

Testweise kann trotzdem auf das 5 GHz-Netz umgeschaltet werden. Beim Access Point von UPC wählt man hierfür einfach "Radio" aus und aktiviert dieses über den "Freigeben"-Reiter. Über den Kanal muss man sich zumeist keine Sorgen machen, da das 5 GHz-Band kaum bis wenig genutzt wird. Bei der Bandbreite sollte 40 MHz ausgewählt werden. Der "Name" des Routers kann über den SSID-Reiter geändert werden, das Passwort über den Menüpunkt Sicherheit. Werden die Änderungen gespeichert, startet der Router mit den Einstellungen neu und funkt danach im 5 GHz-Netz.

Über Portale wie speedtest.net kann die Geschwindigkeit der Verbindung gemessen werden.
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Repeater, Dual-Band-Router und weitere Möglichkeiten

Über Portale wie speedtest.net kann nun herausgelesen werden, ob sich die Änderung gelohnt hat. Gerade in Ballungsräumen zahlt sich der Wechsel auf das 5 GHz-Band aus. Hat man Geräte im Haus, die das Netz nicht unterstützen, kann man sich entweder mit einem Dual-Band-Router aushelfen oder einen WLAN-Repeater verwenden, der beide Netze unterstützt. Wenn alles nichts hilft ist eine Alternative gänzlich auf LAN zu setzen und hierbei eventuell Powerline-Adapter im Haus oder der Wohnung zu verwenden. (dk, 14.05.2016)